Der Stadtrat hat beim Parkraumkonzept für die Innenstadt nachjustiert: Die Freipark-Zeit am Straßenrand wurde von zehn auf 15 Minuten angehoben.
Fürstenfeldbruck - Ziel des neuen Konzepts zur Parkraumbewirtschaftung ist, die Zentren und Quartiere zu stärken und den ruhenden Verkehr besser zu regeln. Daher hat die Verwaltung ein Konzept für Lieferzonen, Parkraumbewirtschaftung und Radabstellmöglichkeiten entwickelt. Die Parkgebühren werden erhöht und ausgeweitet. Langfristig soll zudem ein intelligentes Parkleitsystem eingeführt werden.
Die Parkgebühren steigen von 50 Cent auf 1,20 Euro bei einer Höchstparkdauer von drei Stunden auf Großparkplätzen sowie auf ein bis zwei Stunden am Fahrbahnrand. Eine Ausnahme gilt in der Hauptstraße: Hier darf man nur 30 Minuten halten. Der Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau hatte das Freiparkticket am Fahrbahnrand auf zehn Minuten begrenzt - auf Großparkplätzen gilt es 30 Minuten.
Freiparkzeit wird doch verlängert
Doch das hatte Kritik des Stadtmarketingforums hervorgerufen. Als Untergrenze sehe man 15 Minuten, realistischer 20 Minuten an, schrieb der Vorsitzende Peter Schmid in einer Stellungnahme an die Fraktionsvorsitzenden. Gewerbereferent Franz Höfelsauer (CSU) beantragte die Erhöhung auf 15 Minuten. „Zehn Minuten sind für ältere Bürger schwer einzuhalten, wenn sie einen Kurzeinkauf machen wollen.“ Dem schloss sich der Stadtrat auch einstimmig an.
Diskussionen gab es bei einem weiteren Punkt: Aus der Fraktionsvorsitzendenrunde kam die Anregung, vor der Pucher Straße 7 vier Parkplätze wegzunehmen und eine Freifläche zu gestalten. Die Idee: Stattdessen könnte man auf der anderen Seite Ersatz schaffen. Doch hier wird die Fahrbahn zu eng, erklärte die Mobilitätsbeauftragte im Rathaus, Montserrat Miramontes. Andreas Lohde (CSU) warnte davor, die Pucher Straße weiter einzuengen. Durch die Veränderung der Schöngeisinger Straße gebe es nur noch eine Hauperschließungsachse zum Klinikum.
Freifläche in der Pucher Straße
Die Stadträte waren zwiegespalten. „Mir gefällt es sehr gut, die Innenstadt ist so grau und es fehlt Grün“, sagte Verkehrsreferent Mirko Pötzsch (SPD). Markus Droth (Freie Wähler) betonte, dass die Parkplätze für den Einzelhandel wichtig seien - er schlug vor, nur zwei Parkplätze wegzunehmen. Stadtmarketing-Vorsitzender Peter Schmid schrieb gar von „Schikane gegenüber Geschäften und Kunden“. Man könne auch eine Bank zum Ausruhen ins Brezengasserl stellen, ergänzte Höfelsauer. Jan Halbauer (Grüne) war dafür, die Innenstadt mit Bäumen weiter aufzuwerten. Man habe in den vergangenen Jahren einiges getan. Und wenn es sich nicht lohne, könne man es wieder rückgängig machen, meinte Karin Geißler (BBV).
Der Stadtrat beschloss mit 22:14 Stimmen, die vier Parkplätze für eine Freifläche mit Bäumen zu opfern. OB Christian Götz regte an, dafür das eingeschränkte Haltverbot vor der Pucher Straße 10 zu verkürzen und einen weiteren Parkplatz zu schaffen. Das wird geprüft.
Für die Parküberwachung müssen für 123 000 Euro elf Parkautomaten angeschafft werden. Dazu kommen in den Folgejahren weitere 60 000 Euro und 20 000 Euro Unterhaltskosten. Die Stadt rechnet mit Mehreinnahmen von rund 656 000 Euro. Das Geld wird für bauliche Maßnahmen und ein intelligentes, digitales Parkleitsystem verwendet.