„Einfach besser“: Trump verkündet Coca-Cola-Knall – massive Auswirkungen
In den USA wird das Rezept von Coca-Cola offenbar auf Wunsch von Donald Trump angepasst. Einige User zeigen sich irritiert und verweisen auf eine Alternative.
Washington – Donald Trump kümmert sich um die großen und auch die kleinen Probleme in seinem Land. Was dann für ihn dabei herausspringt, verkündet der US-Präsident für gewöhnlich auf seinem Social-Media-Dienst Truth Social. So auch seine neueste Errungenschaft. Denn der Republikaner will entscheidend dazu beigetragen haben, dass für eines der beliebtesten Getränke in den USA künftig auf eine leicht veränderte Rezeptur zurückgegriffen wird.
„Ich habe mit Coca-Cola über die Verwendung von echtem Rohrzucker in Cola in den Vereinigten Staaten gesprochen und sie haben zugestimmt“, schrieb Trump am Mittwoch (16. Juli) und ergänzte: „Ich möchte allen Verantwortlichen bei Coca-Cola danken. Das ist ein sehr guter Schritt – Sie werden es sehen. Es ist einfach besser!“
Trump verkündet Veränderung bei Coca-Cola: Konzern reagiert mit kurzem Statement
Eine Bestätigung des US-Konzerns blieb zunächst aus. Auf der Homepage folgte am selben Tag lediglich ein kurzes Statement: „Wir wissen den Enthusiasmus von Präsident Trump für unsere ikonische Coca-Cola-Marke zu schätzen. Weitere Details zu neuen innovativen Produkten innerhalb unserer Coca-Cola-Produktpalette werden in Kürze bekanntgegeben.“
In den USA enthalten zuckerhaltige Getränke von Coca-Cola – anders als etwa in Europa – bislang Maissirup mit einem hohen Fructosegehalt. Der Vorteil des Sirups: Er ist günstiger, süßer und länger haltbar als andere Zuckerarten. Gesundheitsminister Robert F. Kennedy hatte die Nutzung des Süßungsmittels bereits vor seiner Ernennung kritisiert und als „Rezept für Fettleibigkeit und Diabetes“ gebrandmarkt.
Trumps Lieblingsgetränk aus dem Hause Coca-Cola wäre von dem Sprung von Maissirup zu Rohrzucker übrigens nicht betroffen. Denn der 79-Jährige steht auf die zuckerfreie Diät-Cola. Die kann er sich im Oval Office sogar ganz unkompliziert bestellen: Einen entsprechenden Knopf ließ er sich nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus auf dem Schreibtisch installieren.
Trump und Coca-Cola: User von neuer Rezeptur irritiert – gibt es so doch längst
Schon jetzt gibt es in den USA allerdings Coca-Cola mit Zuckerrohr als Süßstoff – dabei handelt es sich um die mexikanische Variante. Sie ist auch als Mexican Coke oder Mexicoke bekannt. Darauf spielten auch mehrere User an, die unter den Facebook-Post des Weißen Hauses zur Trump-Verkündung kommentierten.
So heißt es dort mit Verweis auf die Umbenennung des Golfs von Mexiko: „Statt Mexican Coke heißt es künftig Coke of America.“ Oder auch: „Sagt ihm nicht, dass es sich um Mexican Coke handelt.“
Genauso findet sich auch eine Veralberung von Trumps MAGA-Motto, denn jemand kommentiert: „Make Coca-Cola great again!“ Ein Thema, das die MAGA-Bewegung aktuell besonders umtreibt, kam auch nicht zu kurz: Akten zum Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, die weitere prominente Namen enthalten sollen.

Trump wird die Epstein-Akten nicht los: User bleiben auch nach Cola-Verkündung hartnäckig
Justizministerin Pam Bondi weigert sich – entgegen ihrer einstigen Ankündigung – die Akten zu veröffentlichen. Von Trump wird sie dabei unterstützt – sehr zum Ärger vieler seiner Fans.
„Die einzige Zutat, die die neue Cola haben sollte, ist die Epstein-Liste“, schreibt ein User. Ein anderer äußert diesen Wunsch: „Cola sollte eine Zusammenarbeit eingehen und die Namen von der Epstein-Liste auf die Flaschen schreiben.“ Jemand wollte wissen: „Was ist mit Epstein? Cola- oder Pepsi-Typ?“
Zuckergehalt in Coca-Cola
25 Gramm Zucker in 220-Milliliter-Dose
26 Gramm Zucker in 235-Milliliter-Dose
28 Gramm Zucker in 250-Milliliter-Dose
39 Gramm Zucker in 355-Milliliter-Dose
52 Gramm Zucker in 470-Milliliter-Dose
65 Gramm Zucker in 590-Milliliter-Dose
Quelle: Coca-Cola (Originalangaben in US-Flüssigunze)
Trump und die neue Cola-Rezeptur: Maisproduzenten stehen wohl vor schwierigen Zeiten
Ganz andere Sorgen dürften viele Farmer umtreiben, die auf den Maisanbau setzen. Bereits Anfang des Jahres zitierte der Guardian Chad Hart, Professor am Institut für Wirtschaftswissenschaften an der Iowa State University, zu den möglichen Folgen, sollte die Zeit von Maissirup ablaufen.
„Es wäre ein großer Verlust für die Maisproduzenten. Es geht um fast zehn Prozent des gesamten Maismarktes. 1,3 bis 1,4 Milliarden Scheffel Mais würden verdrängt. Das würde die Preise deutlich senken, wenn dies beispielsweise sofort passieren würde“, warnte der Experte.
John Bode, CEO der Corn Refiners Association, betont nun in einem Statement: „Maissirup mit hohem Fructosegehalt durch Rohrzucker zu ersetzen, würde Tausende Arbeitsplätze in der amerikanischen Lebensmittelindustrie kosten, die landwirtschaftlichen Einkommen senken und die Zuckerimporte erhöhen – und das alles ohne jeglichen ernährungsphysiologischen Nutzen.“
An der Börse waren die ersten Folgen des möglichen Umstiegs bei Coca-Cola schnell zu spüren. Die Aktie der Archer-Daniels-Midland-Company, einem großen Produzenten von Maissirup mit hohem Fructosegehalt, fiel im nachbörslichen Handel um rund sechs Prozent. (mg, mit dpa und afp)