Neue Chance für leer stehenden Kiosk in Schliersee? Antrag auf Erweiterung liegt vor
Verwaist und fast schon baufällig: So steht der ehemalige Kiosk an der Seestraße in Schliersee seit vielen Jahren da. Jetzt könnte er wieder belebt und sogar erweitert werden.
Schliersee – Eine vergilbte Markise und ein erblindetes Schaufenster lassen noch vag e erkennen, dass das marode Häuschen direkt an der Seestraße in Schliersee mal ein Kiosk gewesen ist. Obwohl hier wohl schon länger keine Waren mehr über die Ladentheke gewandert sind, musste sich der Schlierseer Bauausschuss kürzlich nun mit einem Antrag auf Erweiterung des Gebäudes befassen.
Wie Annika Dietmannsberger aus dem Bauamt berichtete, sollte der Kiosk um einen Lagerraum und zwei WCs vergrößert werden. Zudem soll eine Zufahrt direkt von der B307 her erfolgen, wodurch eine Absenkung des Bordsteins notwendig werden würde. Drei Stellplätze seien nachzuweisen. Damit nicht genug: Da das Grundstück im reinen Wohngebiet liege, sei für die Realisierung des Vorhabens eine Bebauungsplanänderung Voraussetzung.
Bauausschussmitglieder begrüßen neue Zukunft für alten „Schandfleck“
Wolfgang Mundel (CSU) begrüßte grundsätzlich, dass sich hier nach langem Stillstand endlich wieder etwas tun soll. In seinem derzeitigen Zustand sei das Häuschen schlicht ein „Schandfleck“. Die Zufahrt über die Bundesstraße konnte sich Mundel nur damit erklären, dass die eigentlich im Bebauungsplan vorgesehene Wegführung über ein anderes Privatgrundstück führe und/oder mittlerweile überbaut sei. Mundel schlug daher vor, das Grundstück des Kiosk dem in unmittelbarer Nachbarschaft angrenzenden Sondergebiet Fremdenverkehr zuzuschlagen, wodurch die Beschränkungen des reinen Wohngebiets nicht mehr bestehen würden.
Seebar Schliersee darf Außenbereich erweitern – Kein Minigolf mehr geplant
Gerhard Waas (Grüne) ging das ein wenig zu schnell. „Wir müssen aufpassen, dass wir hier keinen Präzedenzfall schaffen“, warnte Waas und plädierte dafür, zunächst den Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München nach dessen Meinung zu befragen. In Sachen Zufahrt konnte er sich keine Zustimmung des Staatlichen Bauamts vorstellen, nicht zuletzt da der Gehweg in diesem Bereich recht hoch sei.
Am Ende lehnten die Bauausschussmitglieder den vorgelegten Antrag auf Baugenehmigung zwar einhellig ab, empfahlen aber gleichzeitig einstimmig dem Gemeinderat, eine Bebauungsplanänderung auf den Weg zu bringen.