Fratzscher fordert Soli für Babyboomer – So urteilen die Leser

Fratzscher legt nach: Der DIW-Chef will partout die Babyboomer stärker in die Pflicht nehmen. Erneut fordert der Ökonom einen sogenannten Boomer-Soli und heizt die Debatte weiter an.
In den Kommentaren unter dem Artikel "Fratzscher fordert Soli für Babyboomer: 'Müssen endlich Verantwortung übernehmen'" ist die Stimmung eindeutig: Empörung dominiert. 

Viele Leser sehen sich pauschal stigmatisiert, fühlen ihre Lebensleistung entwertet und fordern politische Reformen statt neuer Sonderabgaben. Doch es gibt auch Gegenstimmen: Einige halten Fratzschers Idee für überfällig. Unsere Analyse zeigt: Kaum eine Debatte spaltet unsere Leser derzeit so stark wie die Generationenfrage.

Die Boomer-Debatte zeigt: Generationenfragen spalten, politische Reformen werden jedoch mehrheitlich eingefordert.
Verteilung der Meinung zu "Die Boomer-Debatte zeigt: Generationenfragen spalten, politische Reformen werden jedoch mehrheitlich eingefordert." FOCUS Online

Ablehnung gegenüber Fratzscher und seinen Positionen 

Ein Großteil der Leser lehnt Marcel Fratzscher scharf ab. Ihm wird Populismus, mangelnde Praxisnähe und mediale Dauerpräsenz vorgeworfen. Viele wollen ihn nicht länger als Ratgeber oder Kommentator sehen.

"Der Mann geht einem täglich auf die Nerven. Warum?"  Zum Originalkommentar

"Kann das sein, dass er schon zur Comedy gewechselt ist und keiner davon erfahren hat?"  Zum Originalkommentar

"Ich plädiere dafür, dass Herr Fratzscher endlich von diesem Job beim DIW entbunden wird. Seit er ihn ausübt und seine ominösen Vorschläge einbringt, geht es in diesem Land nur noch bergab. Einfach rauswerfen."  Zum Originalkommentar

"Die Babyboomer haben die Verantwortung übernommen. Haben unseres Land aufgebaut, jahrzehntelang Steuern, Abgaben und vor allem Rentenbeiträge bezahlt. Dass die Politik das Geld anderweitig ausgegeben hat und weiter ausgibt, ist nicht unsere Schuld. Je nach Schätzungen wurden aus der Rentenkasse für fremde Leistungen zwischen 1 und 4 Billionen Euro herausgenommen. Herr Fratzscher blendet das alles einfach aus und schiebt die Schuld einfach auf meine fleißige Generation ab." Zum Originalkommentar
 

Generationenkonflikt um Boomer-Soli 

Die Babyboomer sehen sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Sie verweisen auf Kindererziehung, Arbeitsjahre und Abgaben. Ein "Boomer-Soli" gilt ihnen als Schlag ins Gesicht und pauschale Schuldzuweisung.

"Ich gehöre zu den bösen Babyboomern. Ich habe vier Kinder zur Welt gebracht. Wir haben auf vieles verzichtet, weil Kinder zu erziehen nun mal was kostet. Und nun soll ich bestraft werden, weil diese Generation nicht genug Kinder bekommen hat?"  Zum Originalkommentar

"Eineinhalb Jahre Wehrdienst und mit meiner Frau zusammen drei Kinder großgezogen, die heute sehr viel Steuern zahlen und der Fratzscher pauschaliert jetzt und will die Babyboomer zum Soli verpflichten. Was ich davon halte, schreibe ich besser nicht."  Zum Originalkommentar

"Oje, wir Babyboomer! Wir haben noch richtig und viel gearbeitet, wir haben brav alle Sozialabgaben, Steuern und Rentenabgaben geleistet, wir haben die Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft geschaffen in der viele heute sehr gut ohne arbeiten zu müssen leben können!"  Zum Originalkommentar

"Ich habe mit meiner Frau zusammen, sowie den Arbeitgebern rund 800.000 Euro an Rentenbeiträgen bezahlt. Ich habe dann 48 Jahre und vier Monate gearbeitet und bei meiner Frau ist es gleich. Wir haben ein Kind und sind immer ehrenamtlich engagiert gewesen. Meinen Wehrdienst habe ich selbstverständlich auch geleistet. Was will der Herr noch?"  Zum Originalkommentar

"Moin, also was dieser Mensch da laufend vom Stapel lässt, ist für alle sogenannten Babyboomer ein Schlag ins Gesicht! Mir persönlich fällt dazu gar nichts mehr ein."  Zum Originalkommentar
 

Sozialsystem & Umverteilung 

Viele Leser empfinden es als ungerecht, nur die Babyboomer zu belasten. Sie fordern, auch Beamte, Migranten und Transferempfänger stärker in die Pflicht zu nehmen. Der Vorwurf: einseitige Solidarität spalte die Gesellschaft.

"Erst dann, wenn alle Verantwortlichen herangezogen werden: Beamte, die mehr als auskömmlich in der Pensionsphase alimentiert werden; Jugendliche mit einem sozialen Orientierungsjahr; Arbeitssuchende, die länger als zwölf Monate ohne Job sind; Einwanderer ohne Ausbildung und Sprachkenntnisse; Teilzeitarbeitende ohne Betreuungsaufgaben."  Zum Originalkommentar

"Verantwortung übernehmen, Soli bezahlen, damit noch mehr Geld an andere verschenkt werden kann."  Zum Originalkommentar

"Ich denke, es wäre an der Zeit, mal all diejenigen, die faul auf der Haut liegend Transferleistung kassieren zur Solidarität aufzufordern!"  Zum Originalkommentar

"Es wäre nicht unangebracht, wenn er einmal die ökonomischen Auswirkungen von denjenigen Mitbürgern betrachtet, welche sich von unseren Sozialsystemen durchfüttern lassen und gar nichts zur Gemeinschaft beitragen."  Zum Originalkommentar

"Fratzscher hat uns als Top-Ökonom auch erklärt, dass die Flüchtlinge unsere Renten bezahlen. Jetzt sollen die Rentner für die Flüchtlinge und den Krieg der Ukraine bezahlen."  Zum Originalkommentar
 

Kritik an Steuern & Staatsausgaben 

Ein Teil der Leser lehnt zusätzliche Abgaben strikt ab. Stattdessen werden harte Sparprogramme beim Staat und Transparenz über Ausgaben verlangt. Neue Steuern gelten als dreist, solange Milliarden verschwendet werden.

"Solange noch so viel Geld verschwendet wird, ist es eine Frechheit dem Bürger, der ohnehin schon die größte Abgabenlast in Europa hat, noch mehr abzuzocken."  Zum Originalkommentar

"Wenn ich die Beiträge bei FOCUS online zum Thema Soziales mal zusammenfasse, dann kann ich nur ein Fazit ziehen: Dieser Staat ist pleite und jetzt fangen alle die an, zu strampeln, die das Problem aus wahltaktischen Gründen unter den Teppich gekehrt haben. Sie wissen einfach nicht mehr weiter."  Zum Originalkommentar

"Verantwortung für welches Handeln? Bitte genauer werden. Und kommen Sie nicht mit zu wenig Kindern. Die nachfolgenden Generationen haben noch weniger, und hier habe ich noch keinen Schrei nach Verantwortung gehört. Dieser Mann sollte sich zurückziehen. Er spaltet unsere Gesellschaft nur weiter."  Zum Originalkommentar

"Verantwortung übernehmen? Soli bezahlen? Ist heute der 1. April? Wozu einen Soli? Damit die Gelder wieder zum Fenster herausgeschmissen werden? Wo sind die erwirtschafteten Gelder der sogenannten Babyboomer geblieben? Wer hat sie fürstlich verteilt? Fratzscher, sparen ist angesagt bzw. schon der Vergangenheit wäre es sinnvoll gewesen."  Zum Originalkommentar

"Ja, als Boomer bin ich auch für staatliche Sparmaßnahmen: Politikbereich: 50 % aller laufenden und beabsichtigten Ausgaben. Kein Mensch braucht 16 Landtage. Kein Mitglied des Bundestages persönliche Mitarbeiter."  Zum Originalkommentar

Politische Verantwortung statt Soli 

Nicht die Bürger, sondern Politiker hätten das Sozialsystem ruiniert, heißt es in vielen Kommentaren. Jahrzehnte falscher Entscheidungen hätten die Krise verschärft. Die Rechnung dürften nun nicht die Steuerzahler tragen.

"Die Institutionen, bei den Herr Fratzscher gearbeitet hat, sind maßgeblich am Zustand von Deutschland schuld. Er hat seit Jahrzehnten die Bundesregierung beraten. Somit tragen die Regierungen und ihre Berater die Schuld an der Misere."  Zum Originalkommentar

"Kann denn keiner dem Mann mal helfen? Der hat sich dermaßen verrannt, dass man ihn wieder in die richtige Spur bringen sollte. Die Verantwortlichen – nicht nur beim Thema Rente, sondern auch der desaströsen Zuwanderungspolitik – um nur zwei Beispiele zu nennen, sind in der Politik zu finden."  Zum Originalkommentar

"Und ich dachte schon die Regierungen haben uns seit 35 Jahren in die Krisen geführt."  Zum Originalkommentar

"Solche irrsinnigen Berichte spielen der AFD Wähler zu. Das Altbackene aussitzen der Altparteien ist bei der nächsten Bundestagswahl hoffentlich bald beendet."  Zum Originalkommentar
 

Generationengerechtigkeit & gesellschaftliche Spaltung 

Einige Stimmen mahnen zur Sachlichkeit. Sie unterstützen mehr Verantwortung der Älteren, warnen aber vor Spaltung. Andere fordern, auch die jüngere Generation müsse stärker leisten. Ein Balanceakt zwischen Fairness und Realität.

"Genau so, wie es Herr Fratzscher vorschlägt, wird und muss es kommen. Das gebietet die Fairness gegenüber jüngeren Menschen."  Zum Originalkommentar

"Eine bodenlose Unverschämtheit. Ich habe 46 Jahre Verantwortung übernommen, jetzt dürfen da gern mal andere ran, z.B. die Generation Z. Aber da wird mir eigentlich Angst."  Zum Originalkommentar

"Es ist Sommerloch. Da bleibt Platz für den größten Blödsinn. Herr Fratzscher sollte sich mal anschauen, wie verantwortungslos sich die Generation Z verhält. Anstatt sich auf die Straße zu kleben, als 'Letzte Generation' weigern, Nachwuchs zu bekommen, könnte sie sich ja auch engagieren."  Zum Originalkommentar

Sonstiges

Neben harter Kritik dominieren Spott und Ironie. Fratzscher werde als Witzfigur dargestellt, seine Ideen als absurd verhöhnt. 

"Herr Fratzscher sollte in die Politik gehen. Er ist SPD-Mitglied. Da wird er den Aufstieg schnell schaffen."  Zum Originalkommentar

"Diesen Sozialisten Fratzscher sollte man in die Länder verbannen, wo seine Vorschläge erfolgreich umgesetzt wurden."  Zum Originalkommentar

"Kann das sein, dass er schon zur Comedy gewechselt ist und keiner davon erfahren hat?"  Zum Originalkommentar 

Die Lesermeinungen zum Boomer-Soli-Vorschlag von Marcel Fratzscher sind überwiegend kritisch bis ablehnend. Diskutieren Sie mit: Wo sehen Sie die Verantwortung für eine gerechte Zukunftsfinanzierung – bei den unterschiedlichen Generationen, der Politik oder im kompletten Neudenken unseres Sozialsystems?

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