Tesla-Fahrer zeigt, wie viel Geld er beim Strom tanken im Vergleich zu Sprit gespart hat
Auf X zeigt ein Tesla-Fahrer, wie viel das Laden bei ihm in sechs Monaten gekostet hat – und vergleicht die Kosten mit einem Benziner. Ist seine Berechnung realistisch?
Als die ersten Tesla Model S über die Straßen rollten, galten Elektroautos bezüglich der „Tankkosten“ als nahezu unschlagbar: Der Strom war billig – und Tesla-Kunden durften obendrein an den Superchargern noch kostenlos laden. Auch auf vielen Supermarkt-Parkplätzen gab es Gratis-Strom für E-Autos. Das alles ist weitgehend Geschichte. Zwar ist das E-Auto laut einer Studie bei den Tankkosten immer noch günstiger als ein Diesel oder Benziner, doch die Preise für Strom sind deutlich gestiegen – und es gibt so gar Befürchtungen, dass die hohen Strompreise dem E-Auto-Wachstum im Weg stehen könnten. Nun hat ein Tesla-Fahrer aus den USA im Netz seine Tankkosten veröffentlicht – und demnach extrem viel gegenüber einem Verbrenner-Fahrzeug gespart.
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Tesla-Fahrer zeigt seine Ladekosten auf 10.000 Meilen
Bilal Sattar ist bekennender Tesla-Fan und laut seinen Angaben auf der Plattform X (ehemals Twitter) auch Nutzer der durchaus umstrittenen Full Self-Driving Beta Software. Nun hat er bei X seine Ladekosten veröffentlicht (Post weiter unten zu finden) und mit den Tankkosten eines Verbrenner-Fahrzeugs verglichen. Der Unterschied ist gewaltig: Nach sechs Monaten und rund 10.000 Meilen (rund 16.100 Kilometer) habe er gerade einmal 573 US-Dollar für Strom ausgegeben. Ein vergleichbares Verbrenner-Fahrzeug hätte ihn angeblich bei gleicher Laufleistung und einem durchschnittlichen Spritpreis von vier US-Dollar pro Gallone (rund 3,8 Liter) etwa 2.400 US-Dollar (rund 2.200 Euro, Stand Mitte März 2024) an Kraftstoff gekostet. Macht also über den Daumen gepeilt eine Ersparnis von 1.800 US-Dollar (rund 1.660 Euro).
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Was würde das Laden in Deutschland für 10.000 Kilometer kosten?
Dieser Unterschied scheint sehr hoch. Ist er realistisch? Kommt darauf an, welche Fahrzeugverbräuche man vergleicht. Sattar gibt an, dass er nur zu Hause lädt – dort ist der Strom meist deutlich billiger als beispielsweise an Schnellladesäulen. Berechnen wir sein Beispiel der Einfachheit halber für Deutschland: Hierzulande lag die Kilowattstunde Strom im ersten Halbjahr 2023 laut Statistischem Bundesamt bei rund 42 Cent. Weil er nicht angibt, welches Tesla-Modell er nutzt, gehen wir von einem Model 3 mit Hinterradantrieb aus: Dafür gibt Tesla einen Verbrauch von 13,2 kWh/100 km an. Macht also rund 5,50 Euro auf 100 Kilometer. Für 10.000 Kilometer wären es also rund 550 Euro an Stromkosten.
So viel würde ein Benziner mit 9 Litern Durchschnittsverbrauch auf 10.000 Kilometer kosten
Vergleichen wir die Werte nun mit einem Benziner, der im Schnitt 9 Liter auf 100 Kilometer braucht – was für ein Mittelklasse-Fahrzeug nicht unbedingt besonders sparsam wäre. Bei einem Spritpreis von 1,80 Euro wären das Kosten in Höhe von 16,20 Euro auf 100 Kilometer. Auf 10.000 Kilometer käme man also auf rund 1.620 Euro an Tankkosten. Das bedeutet, in diesem, für ein Elektroauto eher günstigen Beispiel, wären die Tankkosten des Benziners etwa dreimal so hoch wie für den Stromer.
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Welche Verbrenner-Verbrauchsdaten der Berechnung von Sattar zugrunde liegen, ist nicht bekannt. Jedenfalls kommt seine Berechnung bei den Tankkosten für den Benziner auf etwa das Vierfache. Weil aber eine Gallone, die er mit vier Dollar ansetzt, 3,8 Litern entspricht, liegt der Preis für einen Liter Sprit unter einem Dollar – vermutlich ist also der Verbrauch seines Vergleich-Benziners deutlich höher angesetzt. Wichtig auch: An einer öffentlichen Schnellladesäule (die besonders an deutschen Autobahnen ausgebaut werden sollen) kann der Strom auch gerne mal das Doppelte kosten, wie an der privaten Steckdose. Setzt man dann einen besonders sparsameren Benziner als Vergleichsmodell an, sieht der Vergleich schon wieder ganz anders aus.