Friedensnobelpreis für Trump? Wenn er den Krieg beendet, muss es gewürdigt werden

Nun, wie wir alle wissen, dauern die Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg immer noch an, stehen aber wohl kurz vor einer gemeinsamen Lösung. Bei der Papstbeerdigung in Rom sollen gute Gespräch geführt worden sein. Aber wo waren eigentlich die deutschen Regierungsvertreter? Deutschland ist der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine, aber in Verhandlungen werden die Deutschen gemieden. Warum? 

Anscheinend sollen die Deutschen nur umsonst Waffen liefern und weit mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland großzügig aufnehmen. Sicherlich ist es richtig, die Ukraine zu unterstützen, mir kommt es aber so vor, als sei das Ganze ein Fass ohne Boden.

Trump legt bei den Deutschen den Finger in die Wunde

Zudem können die westliche Unterstützer ohne die USA die Ukraine nicht ausreichend unterstützen. Leider ist dieser Krieg nach den Vorstellungen einiger westlicher Länder nicht zu gewinnen. Die Realität ist brutal.

Man muss nun aus diesem Krieg lernen. Es war fatal, die eigene Wehrhaftigkeit über Jahrzehnte so zu vernachlässigen und sich nur auf den Schutz der Amerikaner  zu verlassen. Hier legt Trump den Finger in die Wunde.

US-Präsident Donald Trump
US-Präsident Donald Trump Getty Images / Win McNamee

Der Friedensplan von Trump ist sicherlich nicht perfekt und auch zu kritisieren, da er doch sehr die russische Seite begünstigt. Aber wie sollte ansonsten ein Alternativvorschlag aussehen? Die Europäer und Ex-US-Präsident Joe Biden hatten rund drei Jahre Zeit, einen Plan vorzulegen. 

Es ist nichts geschehen. Nun kommt Trump daher und versucht in diesem Krieg für einen Frieden zu sorgen - und wird dafür sehr kritisiert. 

Trump will Krieg beenden, um sich seinen Themen widmen zu können

Das sinnlose Sterben auf dem Schlachtfeld und bei Zivilisten muss ein Ende haben. Dafür setzt sich Trump ein. Er ist gegen Kriege. Seine beste Leistung in seiner ersten Präsidentschaft war sicherlich, dass es unter ihm keine neuen Kriege gab. Nun möchte er auch diesen Krieg befrieden. 

Ich habe aber auch den Eindruck, dass er endlich dieses Thema lösen möchte, damit er sich auf andere Dinge konzentrieren kann. Nahezu täglich kommt Trump mit harten Zöllen und anderen neuen Verordnungen - aber er muss auch Lösungen präsentieren. Seine Umfragewerte gehen nach unten und er muss nun liefern. Trump steht also auch mächtig unter Druck.

Über Volker Heun

Volker Heun ist ein US-Experte und kennt Donald Trump seit vielen Jahren persönlich. Er war in leitender Funktion für eine deutsche Bank in den USA tätig und publizierte mehrere Bücher über Wirtschaft, Finanzen und Politik. Ferner war Heun Herausgeber eines internationalen Wirtschaftsmagazins. Aufgrund seiner Kontakte hat er sich auch ehrenhalber auf Regierungsebene zwischen der Trump-Regierung und der Merkel-Regierung für eine bessere Zusammenarbeit beider Länder eingesetzt. Volker Heun vermittelt zudem US-Investoren an deutsche Firmen.

Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj kurz vor dem Eklat im Weißen Haus Ende Februar. Seitdem hat der US-Präsident seine wirtschaftlichen Forderungen gegenüber der Ukraine erhöht.
Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj kurz vor dem Eklat im Weißen Haus Ende Februar. Seitdem hat der US-Präsident seine wirtschaftlichen Forderungen gegenüber der Ukraine erhöht. Foto: dpa/Ben Curtis (Archivbild von Ende Februar)

Erinnern wir uns, als Barak Obama im Jahr 2009 den Friedensnobelpreis gewonnen hat: Obama war damals noch nicht einmal ein Jahr im Amt. 

Dieser Preis kam für ihn in meinen Augen viel zu früh, denn Obama schickte ja auch Truppen nach Syrien und Irak. Ferner führte er einen Drohnenkrieg gegen Al-Kaida. Überhaupt war Obama der „Erfinder“ der Drohnenkriege. 

Wenn Trump wirklich zum Frieden beiträgt, muss das gewürdigt werden

Als der syrische Machthaber Assad aber gegen die eigene Bevölkerung Giftgas einsetzte, reagierten die USA nicht. Ein Jahr später annektierte Russland die Krim, auch da waren die USA passiv.

Sicherlich war ein eloquenter Obama, der erste schwarze US-Präsident, ein vorzeigbarer Preisträger. Ich habe ihn selbst erlebt, als er in Berlin seine erste Rede in Deutschland hielt. Ich war begeistert. 

Man sollte aber auch die Bemühungen von Trump im Erfolgsfall würdigen. Leider ist Trump von seiner Art her - berechtigterweise - sehr umstritten, man sollte ihn aber nach seiner Friedensleistung messen und nicht nur nach seinen anderen, doch sehr streitbaren Maßnahmen.