Nach Maro-Pleite: Das steht im Dringlichkeitsantrag an den Landtag
Vor dem Hintergrund der Insolvenz der Maro-Genossenschaft haben CSU und Freie Wähler einen Dringlichkeitsantrag an den Bayerischen Landtag formuliert.
Wolfratshausen/Dietramszell – Die Maro-Genossenschaft, die in Wolfratshausen ein Mehrgenerationenhaus und in der Gemeinde Dietramszell eine Demenz-WG gebaut hat, ist insolvent (wir berichteten). In Süddeutschland bangen gut 700 Maro-Mieter um ihre Genossenschafts- und ihre Wohnungspflichtanteile. Sollten Immobilien verkauft werden müssen, „kann es im ungünstigsten Fall zu erheblichen Mietsteigerungen kommen“, räumt die Genossenschaft ein. Die CSU- sowie die Freie-Wähler-Fraktion im Landtag haben vor diesem Hintergrund jetzt einen gemeinsamen Dringlichkeitsantrag an den Landtag formuliert.
Die Antragsteller pochen darauf, dass sich das Plenum „zum Modell des genossenschaftlichen Wohnens als tragende Säule der Wohnraumversorgung“ bekennt. Der Landtag soll „die Verlässlichkeit und Stabilität des genossenschaftlichen Modells“ herausstellen. Bei einer Info-Veranstaltung der Bürgervereinigung Wolfratshausen Ende Juni hatte Florian Streibl, Fraktionschef der Freien Wähler im Maximilianeum, erklärt, dass es wesentlich sei, in der aktuellen Situation um Vertrauen für die Maro zu werben. Nur so ließen sich mutmaßlich Geldinstitute dafür gewinnen, sich an der Rettung der Genossenschaft zu beteiligen.
In ihrem Dringlichkeitsantrag verlangen die Vertreter der Regierungskoalition, dass die Staatsregierung aufgefordert werden soll, „weiterhin entschlossen an der Schaffung von Zukunftsperspektiven für die Wohnungsbaugenossenschaft mitzuwirken“. Konkret werden die Antragsteller nicht.
Es müssen neue Finanzierungspartner gefunden werden, wir sind im Gespräch mit den Verantwortlichen der Maro.
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Zur Begründung ihres Antrags führen CSU und Freie Wähler unter anderem an: Die Maro leiste mit fast 3000 Wohnungen, von denen fast zwei Drittel durch den Freistaat gefördert seien, „einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Wohnraum im südlichen Oberbayern“. Mit Wohngemeinschaften für Demenzkranke und Pflegebedürftige sowie Mehrgenerationenhäusern wie in Wolfratshausen stärke die Genossenschaft das soziale Miteinander.
Bayerische Landesbodenkreditanstalt „steht zu ihren Krediten“
Streibl hatte in Wolfratshausen betont, dass die Bayerische Landesbodenkreditanstalt „zu ihren Krediten steht“. Nun gelte es, bei weiteren Banken dafür zu werben, dass auch diese der Maro Vertrauen schenken. Der CSU-Stimmkreisabgeordnete Thomas Holz stellt in einer Pressemitteilung fest: Die Maro müsse gerettet werden, weil sie „ein Vorbild zur Schaffung von sozialem Wohnraum ist“. Allerdings könnten Staatsmittel nur nach gesetzlichen Vorgaben eingesetzt werden. Holz: „Es müssen neue Finanzierungspartner gefunden werden, wir sind im Gespräch mit den Verantwortlichen der Maro.“ Details könne er aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens nicht preisgeben. (cce)