Er bot ihm sogar Futter an: Italienischer Urlauber von Raubtier in den Wald gezerrt und getötet

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Auf einer Passstraße in Rumänien kommt es am zu einem tödlichen Zwischenfall: Ein italienischer Urlauber fotografiert eine Bärin und wird attackiert.

Arefu – Den Ernst der Lage hatte ein italienischer Tourist offenbar nicht erkannt. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge war der 48-Jährige am vergangenen Donnerstag (3. Juli) mit seinem Motorrad auf der beliebten Transfogarascher Hochstraße in den rumänischen Karpaten unterwegs, als er am Straßenrand eine Bärin mitsamt ihrem Nachwuchs entdeckte, daraufhin anhielt und sie prompt zu fotografieren versuchte. Zahlreiche Schilder, die ausdrücklich davor warnen, sich den potenziell gefährlichen Tieren zu nähern, ließ er unbeachtet.

Auf beliebter Passstraße: Bärin tötet Urlauber

Nach aktuellem Erkenntnisstand hatte der Italiener bereits am Vortrag Fotos mit Braunbären gemacht. „Auf dem Mobiltelefon wurden auch einige Bilder von vor dem Angriff gefunden. Mit dem Bären, der näher und näher kam“, zitiert das rumänische Nachrichtenportal Observatornews Armand Chiriloiu von der örtlichen Forstbehörde. Laut Bild-Zeitung habe er sich anfangs noch über den Anblick der Tiere gefreut: „Da ist der Bär, wie schön, er kommt auf mich zu“, wird der Italiener zitiert. Lange angehalten habe seine Euphorie aber nicht – denn das Muttertier setzte umgehend zum Angriff an.

Bär Karpaten Rumänien
Über 100 Bären leben in der Region in Rumänien, in der am Donnerstag ein italienischer Urlauber getötet wurde. (Symbolbild) © IMAGO

Zeugen von Bären-Angriff setzten Notruf ab

Zeugen zufolge, die im Anschluss den Notruf gewählt hatten, habe die Bärin den Urlauber getötet und in den Steilwald gezerrt. 40 mitunter bewaffnete Einsatzkräfte seien herbeigeeilt, hatten dem 48-Jährigen aber nicht mehr helfen können, berichtet Observatornews. Zum Einsatz kamen die Waffen aber trotzdem noch: „Die Bärin ist uns die ganze Zeit gefolgt. Sie war sehr aufgeregt. Sie hat uns auch ein paar Mal angegriffen“, zitiert das Nachrichtenportal einen Bergretter, der ebenfalls vor Ort war. Schließlich sei das Tier von Jägern erschossen worden. Observatornews zufolge leben in der Region 112 Bären – deutlich zu viel, meinen Biologen. Mit 13 000 Exemplaren handele es sich bei der Population in Rumänien gar um die größte Europas.

Immer wieder Zwischenfälle mit Bären in Rumänien

„Sobald jemand einem Bären Futter anbietet, ist er zum Tode verurteilt. Und ein Vorfall wie dieser kann das Todesurteil für den Bären zur Folge haben“, bedauerte der Leiter der örtlichen Bergrettung, Ion Sănduloiu, gegenüber dem rumänischen Sender Digi24. Bereits Ende Mai seien zwei Touristen in der Region von Bären verletzt worden. Da es in der Region immer wieder zu Zwischenfällen mit den Raubtieren kommt, werden insbesondere Urlauber eindringlich gewarnt: „Bärenfütterung ist verboten. Die Schilder stehen deutlich auf Rumänisch und Englisch, und die Illustration ist eindringlich genug“, schreibt Observatornews.

Auch in anderen Teilen Europas kommt es immer wieder zu gefährlichen Begegnungen mit Bären – zum Beispiel in Italien. In der Slowakei geriet vor einigen Monaten eine Familie in den Fokus eines Braunbären.

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