Nach Mord an Luise: Vater einer der Täterinnen will sich Eltern stellen – „Stehe bereit“

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Seit dem Mord an Luise in Freudenberg ist alles anders. Für ein Zusammentreffen mit Luises Eltern wäre der Vater einer Täterin bereit, wie er sagt.

Freudenberg – Der Tod der gerade mal 12-jährigen Luise ist bereits ein Jahr her. Der brutale Mord an der Schülerin schockierte damals ganz Deutschland. Mittlerweile sind neue Details zum Mord an Luise bekannt geworden. Ihre Eltern haben die damals 12- und 13-jährigen Täterinnen auf Schmerzensgeld verklagt. Doch auch deren Eltern müssen mit dem Geschehen klar kommen. Die Tat ihrer Tochter beschäftige eine Familie jeden Tag aufs Neue.

Mord an Luise: Vater von Täterin will sich Luises Eltern stellen

Ein Mädchen habe zehn Monate in der Kinderpsychiatrie verbracht, wie der Vater einer Täterin der Bild-Zeitung erzählte. Inzwischen wohne sie in einer Wohngruppe und dürfe jedes zweite Wochenende Zeit mit ihrer Familie in einer Ferienwohnung in der Nähe verbringen. Dort versuchten sie ein ganz normales Leben zu führen. Seine Tochter koche dann mit ihrer der großen Schwester, „wir unternehmen etwas, reden miteinander“, erklärte der Vater.

Ein Holzkreuz, Blumen und Lichter stehen am Waldrand an der Stelle, an der Luise tot gefunden wurde.
Ein Holzkreuz, Blumen und Lichter stehen am Waldrand an der Stelle, an der Luise tot gefunden wurde. © Oliver Berg/dpa

Kein Thema sei jedoch der Mord an Luise. „Über die Tat spricht meine Tochter nicht. Dafür hat sie die Therapeutin“, erklärte der Vater. Aus den Polizei-Vernehmungen wisse er, dass seine Tochter Luise festgehalten habe, während die andere Täterin ihr die Messerstiche hinzufügte. Seine Frau habe unter ihrem Bett einen blutigen Hoodie gefunden. Die andere Täterin ist stationär in einer Psychiatrie untergebracht worden.

Ein Jahr nach Mord an Luise – Täter-Familie trauert: „Ich weine jeden Tag“

„Nichts kann den Eltern ihr Mädchen zurückgeben. Ihre Familie wird für immer unter der Tat leiden, an der unsere Tochter beteiligt war. Wenn Luises Eltern mir eines Tages ins Gesicht sehen wollen, werde ich bereitstehen. Wirklich entschuldigen kann man das Verbrechen ja gar nicht“, sagte der Vater. Auch die Mutter beschäftige die Tat immer noch schwer. „Ich weine jeden Tag. Um mein Mädchen, dem ich nicht helfen kann. Um Luise und ihre Mama, die ohne ihre Kleine weiterleben muss. Wegen des Lebens, das so schwer geworden ist“, so die Mutter des Mädchens.

Derzeit bestimmen das Jugendamt und das Gericht den Aufenthaltsort ihrer Tochter, denn die Eltern haben nicht das Sorgerecht. Für die Täterin wurde der Wechsel von der Klinikschule zur Regelschule veranlasst. Viele Kilometer entfernt, wo sie keiner kennt, kann sie dort wieder zur Schule gehen. Die Familie plant in ein paar Jahren nach Brasilien, in das Heimatland der Mutter, zu ziehen. Dort wollen sie neu anfangen. (vk)

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