Nach Trumps Ansprüchen: Französische Luftwaffe trainiert auf Grönlands Eislandebahnen
Inmitten der umstrittenen Annexionsplänen von Trump trainiert die französische Luftwaffe in Grönland. Auch nach den Wahlen steht der grönländische Kurs fest.
Nuuk – Seit Wochen steht Grönland in der US-Politik im Fokus. Denn US-Präsident Donald Trump hat bereits mehrmals betont, die Insel haben zu wollen. Bis zuletzt erklärte er, dass eine Annexion möglich ist. In Grönland befürwortet das Vorhaben niemand. Viel mehr pocht das Land auf seine Unabhängigkeit. Noch ist Dänemark für die Sicherheit und Verteidigung Grönlands verantwortlich und ließ Frankreich eine Übung auf den Eisflächen absolvieren.
Nach Trumps Annexions-Plan: Frankreichs Luftwaffe übt in Grönland Landungen auf Eis
Der Airbus A400M der französischen Luftwaffe ist für Einsätze in schwer zugänglichen Gebieten gut gerüstet. Allerdings fehlt es an Erfahrung mit Start- und Landebahnen aus präpariertem Eis und Schnee. Aus diesem Grund fand die Übung in Grönland statt, wie das dänische Verteidigungskommando am 15. März mitteilte.
Am 4. März führte der A400M mehrere Starts und Landungen auf den Bahnen der dänischen Luftwaffe durch, um die Zertifizierung für diese Art von Landung zu erlangen. Eine französische Besatzung des „Centre d‘expertise aérienne militaire“ war zwischen der Station Nord und Mestersvig in Grönland im Einsatz. Das Team flog fünfmal mit unterschiedlichen Frachtmengen zwischen den beiden Standorten hin und her. Diese Flüge unterstützten auch die Versorgung der Stationen des Arctic Command in Nordostgrönland.
Frankreich trainiert in Grönland: Unterstützung von dänischer Luftwaffe
Die Zertifizierung eröffne „die Möglichkeit, dass die Franzosen langfristig für zusätzliche Redundanz bei der Versorgung der Stationen Nord und Mestersvig sorgen können, die in Regionen mit sehr schwierigen Wetterbedingungen liegen, in denen nicht viele über operative Erfahrung verfügen“, erklärte Generalmajor Søren Andersen, der die Franzosen bei der Übung unterstützte.
Die Übung der französischen Luftwaffe setzt im Streit um Grönland ein klares Zeichen. Ende Januar hatte Dänemark Investitionen von zwei Milliarden Euro angekündigt, um die Sicherheit und Präsenz in der Arktis zu stärken.
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Trump-Drohung und Grönland-Wahl: „Müssen zusammenstehen“
Nach der Wahl treten die meisten Parteien in Grönland geschlossen gegen Trumps Machtansprüche auf. Die sozialliberale Partei Demokraatit (Demokraten) des voraussichtlichen neuen Regierungschefs Jens-Frederik Nielsen betonte: „Trumps Aussage in den USA ist unangebracht und zeigt bloß einmal mehr, dass wir in solchen Situationen zusammenstehen müssen.“ Im Parteiprogramm der Demokraatit heißt es: „Grönland steht nicht zum Verkauf. Nicht heute. Nicht morgen. Niemals.“
Die Protestpartei Naleraq konnte ihren Stimmenanteil bei den Wahlen auf 24,5 Prozent verdoppeln. Beide Parteien, Demokraatit und Naleraq, streben eine mögliche Unabhängigkeit vom Königreich Dänemark an, haben jedoch unterschiedliche Vorstellungen über das Tempo dieses Prozesses. Im Gegensatz zu den anderen Parteien sprach sich Naleraq im Wahlkampf für eine Annäherung an die USA aus. (vk mit Agenturen)