Im Winter droht der Energie-Schock - Über 700 Preisänderungen bei Strom und Gas - wer profitiert und wer nicht
Die Strom- und Gaspreise in Deutschland fahren Achterbahn! Seit August 2024 haben die Energieversorger mehr als 700 Preisänderungen in der Grundversorgung angekündigt. Doch über 130 Preiserhöhungen bei Strom und Gas machen das neue Jahr für viele zur Belastungsprobe.
Wer jetzt nicht wechselt, ist selber schuld! Denn auf den teuren Grundversorgungstarifen sitzen zu bleiben, bedeutet, Jahr für Jahr Geld zu verschenken.
Das zeigt auch eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals CHECK 24, die FOCUS online vorliegt. Seit August 2024 haben 52 Strom- und 82 Gaspreiserhöhungen gemeldet, die vor allem zum Jahreswechsel am 1. Januar 2025 in Kraft treten.
Über drei Millionen Haushalte sind betroffen und sie werden die Preiserhöhungen diesen Winter deutlich spüren. Für eine Familie mit einem jährlichen Stromverbrauch von 5000 Kilowattstunden (kWh) steigt der durchschnittliche Strompreis zum 1. Januar 2025 um satte 146 Euro, was einer Erhöhung von 7,5 Prozent entspricht.
Doch es gibt einen Lichtblick und der ist für Haushalte besonders wichtig! Neukunden mit einem Jahresverbrauch von 5000 kWh zahlen bei günstigeren Energieversorgern derzeit durchschnittlich 1253 Euro – das entspricht einem Effektivpreis von 25,1 Cent je kWh. Zum Vergleich: In der Grundversorgung betragen die Kosten für dieselbe Menge Strom durchschnittlich 2172 Euro, was einem Preis von 43,4 Cent je kWh entspricht.
Durch einen Wechsel können Verbraucher somit durchschnittlich 919 Euro im Jahr sparen, eine Ersparnis von 42 Prozent.
Und das Gute: 3,3 Millionen Haushalte profitieren diesen Winter von etwa 321 Preissenkungen, die durchschnittlich 244 Euro oder 10,6 Prozent Ersparnis bringen. Heißt im Umkehrschluss: Haben Sie jetzt eine Preiserhöhung beim Strom erhalten, gilt: Sofort wechseln!
Haushalt zahlt ab 2025 über 440 Euro mehr für Gas
Eine ähnliche Entwicklung ist beim Gas zu beobachten. Betroffen sind drei Millionen Kunden. Die Hälfte von ihnen hat eine Preiserhöhung erhalten und muss in diesem Winter mehr bezahlen, die andere Hälfte profitiert von Preissenkungen.
Seit August 2024 gab es 82 Preiserhöhungen, die vor allem ab Januar 2025 greifen. Dadurch müssen rund 1,5 Millionen Haushalte deutlich mehr für Gas zahlen.
Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh sieht sich mit einer Preissteigerung von durchschnittlich 447 Euro konfrontiert – das entspricht einem Anstieg von 18,8 Prozent. Die jährlichen Kosten sind dadurch von 2381 Euro auf 2828 Euro gestiegen, was insbesondere für größere Haushalte eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt.
Viele Haushalte zahlen mehr für Gas, rund 1,5 Millionen dafür weniger
Gleichzeitig gab es aber auch 251 Gaspreissenkungen, von denen ebenfalls 1,5 Millionen Haushalte profitieren. Diese Preissenkungen bringen im Durchschnitt eine Entlastung von 421 Euro pro Jahr, das entspricht einer Preisreduktion von 12,5 Prozent. Die positive Entwicklung bei den Preisen zeigt, dass der Markt stark in Bewegung ist. Auch in diesem Fall gilt: Haben Haushalte eine Preiserhöhung erhalten, sollten sie wechseln. Müssen sie weniger bezahlen, sollten sie ebenfalls nach einem günstigeren Anbieter Ausschau halten.
Energie-Schock für viele Haushalte, dabei könnten Sie beim Gas sparen
Obwohl die Kunden von einem Wechsel profitieren könnten, bleiben Verbraucher in der Grundversorgung, obwohl diese oft deutlich teurer ist als alternative Tarife. Das Sparpotenzial für Gaskunden ist enorm: Wer zu einem günstigeren Anbieter wechselt, kann im Durchschnitt 784 Euro pro Jahr sparen. Während ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh in der Grundversorgung 2821 Euro zahlt, belaufen sich die Kosten bei günstigeren Anbietern auf nur 2037 Euro. Das entspricht einer Ersparnis von 28 Prozent.
Zudem liegt der Effektivpreis für eine Kilowattstunde Gas bei Alternativanbietern bei 10,2 Cent, während in der Grundversorgung im Schnitt 14,1 Cent fällig werden.
Der Markt zeigt deutlich: Aktiv zu werden lohnt sich.
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Die angekündigten Erhöhungen der Gasnetzentgelte könnten viele Haushalte vor große finanzielle Herausforderungen stellen. Sind Sie betroffen? Müssen Sie schon jetzt Ihren Alltag oder Ihre Ausgabenplanung anpassen?
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So können Verbraucher bei Gas und Strom sparen
Die beste Strategie für Haushalte ist es, regelmäßig die Gas- und Strompreise zu vergleichen.
Ein Anbieterwechsel, insbesondere vor der Umsetzung von Preiserhöhungen, kann hohe Kosten verhindern. Darüber hinaus bieten viele alternative Anbieter attraktive Neukundenboni oder Rabatte, die die Ersparnis zusätzlich steigern. „Gerade in Zeiten schwankender Energiepreise ist es wichtiger denn je, aktiv zu werden und die günstigeren Alternativen zu nutzen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie von CHECK24.
Doch damit nicht genug, viele Preiserhöhungen treten erst mit Verzögerung in Kraft. Wenn Haushalte rechtzeitig den Anbieter wechseln, können Sie Preissteigerungen umgehen.
Nutzen Sie Bonusangebote: Viele Anbieter bieten Neukunden Rabatte oder Boni an, die die jährlichen Kosten zusätzlich senken.
Achten Sie auf flexible Tarife: Tarife mit kurzen Laufzeiten oder Preisgarantien können eine gute Absicherung gegen weitere Preisschwankungen sein.