Ungewohnte Töne aus dem russischen Staatsfernsehen: Der kremltreue Moderator Wladimir Solowjow, sonst bekannt für martialische Durchhalteparolen, zeigte sich in seiner jüngsten Sendung ungewöhnlich niedergeschlagen. "Ich bin jeglichen Optimismus und jegliche Illusionen losgeworden", sagte Solowjow. Russland, so seine Analyse, unterschätze die Realität des Krieges und deute die aktuellen Entwicklungen "zu optimistisch".
Solowjow räumt russische Fehleinschätzungen ein
Er räumte ein, dass die russischen Angriffe auf ukrainisches Gebiet "für die Front selbst nicht entscheidend" seien, weil die militärische Produktion der Ukraine längst im Ausland laufe. Damit deutete der sonst so linientreue Fernsehmann indirekt an, dass die russische Strategie ins Leere laufen könnte.
Alte Propaganda neu verpackt
Doch die kurzen Momente der Ehrlichkeit mischte Solowjow sofort wieder mit Propaganda. Er warnte vor einer angeblich "gezielten Rekrutierung" von Ausländern, die aufseiten der Ukraine kämpften - eine Behauptung, die sich nicht belegen lässt.