Nach Absage am Samstag: Aufholjagd beim Adventszauber am Tegernsee

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Tegernsee
  4. Tegernsee

Kommentare

Stimmungsvolle Atmosphäre herrschte am Sonntag (3. Dezember) auf dem Schlossmarkt in Tegernsee. © Thomas Plettenberg

Die Fans des Tegernseer Adventszaubers mussten sich etwas gedulden – kamen dann aber umso mehr auf ihre Kosten: Nachdem die Märkte am Samstag wegen des Schnee-Chaos abgesagt worden waren, folgte am Sonntag ein Auftakt bei traumhaften Bedingungen.

Tegernseer Tal – Die Besucher wollten am Sonntag (3. Dezember) offenbar dringend nachholen, was sie am Tag zuvor verpasst hatten: Schon vor der offiziellen Eröffnung um 14 Uhr kamen die ersten Gäste zum Seeadvent nach Bad Wiessee, versammelten sich an den überdachten Tischen, um einen ersten Glühwein zu genießen. Die tief verschneite Landschaft am See und der strahlend blaue Himmel sorgten für eine fast märchenhafte Atmosphäre. Am Tag zuvor hatte es hier noch ganz anders ausgesehen: der Himmel Grau in Grau, die Buden geschlossen. Wegen des starken Schneefalls hatten Gemeinden und Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) die Märkte am Samstag abgesagt.

Wegen Schnee-Chaos wurden die Adventsmärkte am Tegernsee abgesagt
Wegen des heftigen Schneefalls wurden die Adventsmärkte am Tegernsee am Samstag abgesagt. © Thomas Plettenberg

Auch Aussteller zeigen Verständnis für die Absage der Märkte am Samstag

„Das war eine einstimmige Geschichte“, erklärte Peter Rie, Veranstaltungsmanager der TTT. Immerhin habe es zu diesem Zeitpunkt bereits eine Warnung des Landratsamtes an die Bürger gegeben, die Häuser besser nicht zu verlassen. Auch Wiessees Bürgermeister Robert Kühn betonte: „Es gibt Prioritäten. Und das war am Samstag die Sicherheit der Bürger und Rettungskräfte.“ Ausstellerin Lena Seitz von der Halsband- und Leinenmanufaktur Locura de Lago, die mit ihrem Hundezubehör bereits im sechsten Jahr in Bad Wiessee vertreten ist, sah das ähnlich: „Wir waren schon enttäuscht, dass die Marktsaison am Samstag nicht wie geplant starten konnte – aber die Sicherheit geht vor“, sagte Seitz. „Jetzt hoffen wir auf eine gute Adventssaison.“

Besucher strömen schon lange vor dem offiziellen Beginn auf die Märkte

Der Start jedenfalls war vielversprechend. Heerscharen von Besuchern strömten am Sonntag schon lange vor dem offiziellen Beginn auch nach Rottach-Egern, um dort den Budenzauber genießen zu können. Hier kommen die Aussteller aus der Region, aber auch aus dem gesamten Oberland. Vize-Bürgermeister Josef Lang sprach in seiner Begrüßung von einem „Winterwonderland“, das für den Ausfall tags zuvor entschädige. Lang würdigte die Leistung der Bauhofmitarbeiter, die das Gelände ohne Unterlass geräumt hätten. Dennoch habe man aus Sicherheitsgründen den Markt am Samstag nicht stattfinden lassen können.

Ausstellerin Martina Goldhofer zeigte Verständnis: „Ich denke da auch an die Gemeindearbeiter, die ab 3 Uhr morgens räumen mussten“, sagte sie. Seit 20 Jahren sind die Goldhofers beim Rottacher Adventsmarkt mit dabei und bieten ihre aus Holz gedrechselten Weihnachtskugeln an.

Pendelschiff war die bessere Alternative als das Auto

Das Pendelschiff, das die Besucher von einem Markt zum anderen bringt und alljährlich die besondere Attraktion des Tegernseer Adventszaubers ist, war gestern stets gut besetzt. Schiff oder Bus waren eindeutig die bessere Alternative zum Auto: Auf den Straßen zu den Märkten bildeten sich teils lange Staus.

Etwas entspannter ging es am Nachmittag noch beim Schlossmarkt in Tegernsee zu. Eine Bläsergruppe der Tegernseer Blasmusik hatte sich vor dem Portal der Pfarrkirche St. Quirinus postiert und verbreitete mit alpenländischen und weihnachtlichen Weisen eine stimmungsvolle Atmosphäre. Gut, dass in der großen Feuerschale bereits die Flammen loderten: Die kühlen Temperaturen am frühen Abend ließen viele Besucher frösteln. Dies wiederum steigerte – sehr zur Freude der Anbieter – den Glühwein-Umsatz.

Auch der Waakirchner Weihnachtsmarkt fiel dem Schneetreiben zum Opfer

Auch in Tegernsee zeigte man Verständnis für die Absage am Samstag: „Es wäre sowieso keiner gekommen“, meinten Kathrin und Flori Lachauer vom Sterndl Gwand. In Waakirchen hatte man übrigens die gleichen Konsequenzen gezogen: Der dortige Markt wurde ebenfalls abgesagt.

gab

Auch interessant

Kommentare