Dietmannsried: Im Reicholzrieder Moos gibt es einen neuen Bohlenweg
Der Forstbetrieb Ottobeuren der Bayerischen Staatsforsten hat im Reicholzrieder Moos einen neuen Bohlenweg eröffnet.
Dietmannsried/Ottobeuren – Starkregenereignisse und anhaltende Dammbautätigkeiten des Bibers am Lohbach führten in den letzten Jahren immer öfter zu teils anhaltenden Überschwemmungen des beliebten Wanderweges zwischen Dietmannsried und Reicholzried – und in Folge zu vielen Beschwerden: „Das Durchqueren des Waldes war für Waldbesucherrinnen und Waldbesucher - wenn überhaupt – oft nur mit nassen Füßen möglich“, so Forstbetriebsleiter Dr. Hermann S. Walter. Der neue rund 180 Meter lange Bohlenweg in Holzbauweise schafft hier Abhilfe: „Der Weg durch den Wald ist nun auch bei wechselnden Wasserständen wieder problemlos möglich.“
Biber macht vor, wie‘s geht
Die vom Biber initiierte Wiedervernässung des Moores soll im Rahmen einer geplanten Moorrenaturierung konsequent fortgeführt werden. Der Biber hat gerade entlang des Lohbaches mit mehreren Dämmen bereits Fakten geschaffen und größere Bereiche wiedervernässt. In Folge musste der Forstbetrieb die unter dem biberbedingten Wasseranstau leidenden Fichten entnehmen, zumal sich der Borkenkäfer in den geschwächten Bäumen stark vermehren konnte. Der Forstbetrieb beabsichtigt, weitere in den Lohbach entwässernde Stichgräben, die in Verlauf des Torfabbaus im vorletzten Jahrhundert angelegt wurden, zu schließen und damit weitere Teile des Reicholzrieder Moores zu renaturieren.
Ehemalige Moore sollen wieder vernässt werden
„Erklärtes Ziel der Bayerischen Staatsforsten ist es, ehemals trockengelegte und abgebaute Moore wieder zu vernässen und in ihren natürlichen Zustand zu versetzen“, so der zuständige Revierleiter Tobias Kraus. „Die Erfahrungen zeigen, dass die Torfmoose unmittelbar von einer Wiedervernässung profitieren und so das Torfmooswachstum und die CO₂-Bindung stark gefördert wird. Das Moor wird damit wieder zur Kohlenstoffsenke und bietet vielen seltenen und geschützten Tier- und Pflanzenarten wie Schwarzstorch, Hochmoorlaufkäfer oder der Spirke einen wertvollen Lebensraum.“ Die Errichtung des Bohlenweges wurde durch die Bayerische Forstverwaltung im Rahmen des Programms „Besondere Gemeinwohlleistungen des Freistaats Bayern“ gefördert.
kb
Feste, Konzerte, Ausstellungen: Was man in Kempten und Umgebung unternehmen kann, lesen Sie im Veranstaltungskalender.
Mit dem Kreisbote-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Kreisbote“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.