Ende vom Ukraine-Krieg in Sicht? Trump-Delegation lässt Wunsch-Datum durchsickern

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Feilschen um die Ukraine: Donald Trump lässt in Dschidda über ein das Ende von Russlands Angriffskrieg verhandeln. Offenbar hat er ein neues Datum im Visier.

Dschidda – Die Hoffnung stirbt zuletzt: Trotz der nüchternen Ergebnisse bei den bisherigen Verhandlungen mit Kreml-Diktator Wladimir Putin glaubt US-Präsident Donald Trump weiterhin fest an ein Ende vom Ukraine-Krieg. So peilen seine Unterhändler offenbar ein Abkommen für eine umfassende Waffenruhe in den kommenden Wochen an. Der Deal solle bis zum 20. April stehen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg jetzt unter Berufung auf vertraute Kreise. Doch ob Russland da mitspielt? Die aktuelle Lage an der Front lässt derzeit noch einige Zweifel über eine rasche Einigung aufkommen.

Ende vom Ukraine-Krieg: USA haben Datum im Auge – Verhandlungen in Dschidda starten

Seit Wochen sucht Trump nach einer Lösung in dem Konflikt. Nach einem Telefonat von Trump und Putin sollen nun Unterhändler der USA und aus Russland über ein Ende des Ukraine-Konflikts verhandeln. Berichten zufolge sollen die Verhandlungen ab Sonntag (23. März) in Saudi-Arabien in der Hafenstadt Dschidda aufgenommen werden.

Will den Ukraine-Krieg notfalls auch ohne Selenskyjs Zustimmung beenden: US-Präsident Donald Trump.
Will den Ukraine-Krieg notfalls auch ohne Selenskyjs Zustimmung beenden: US-Präsident Donald Trump. © Julia Demaree Nikhinson/dpa

Im Vorfeld zeigte sich Trump weiterhin optimistisch. Die Bemühungen, um eine weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs zu stoppen, seien „einigermaßen unter Kontrolle“, soll er dem Gründer der Sport-Website Outkick, Clay Travis, an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One erklärt haben. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. „Rationale Diskussionen“ und gute Beziehungen zu den russischen und ukrainischen Präsidenten Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj seien zentral für die Aushandlung eines Kriegsendes.

Verhandlungen über Waffenruhe: Trump-Gesandter Witkoff jubelt über Putin

Vor wenigen Tagen hatte Trump seinen Chefunterhändler Steve Witkoff nach Moskau geschickt. Nach seiner Rückkehr war dieser voll des Lobes für Putin. Es müssten nur noch ein paar Details ausgehandelt werden, frohlockte er in einem Interview mit dem US-Sender Fox News und erklärte, dass Russlands keineswegs die besetzen Gebiete absorbieren wolle.

Doch bei Experten stießen die Aussagen umgehend auf Kritik. So kritisiert das renommierte US-Institut für Kriegsstudien (ISW), dass Witkoff unreflektiert die Aussagen von Putin zum Ukraine-Krieg übernehme. „Witkoffs Aussagen untergraben den von US-Präsident Donald Trump erklärten Wunsch nach einem dauerhaften Frieden im Ukraine-Krieg, der im besten Interesse der USA, der Ukraine und Europas liegt“, schrieb eine Analystin auf dem Kurznachrichtendienst X. Immerhin, so fügte sie hinzu, habe Trump erklärt, dass die USA möglichst viel Territorium an die Ukraine zurückzugeben wollten.

Ende vom Ukraine-Krieg in Sicht? Putin beharrt auf Gebietsabtretungen

Der Streit um die besetzten Gebiete dürfte der zentrale Punkt in den Verhandlungen um ein Ende vom Ukraine-Krieg sein. Seit dem Beginn des Angriffskriegs hält Russlands Armee insgesamt vier Regionen besetzt. Aus Sicht von Putin ist dies russisches Staatsgebiet. Eine freiwillige Abgabe der Landstriche hat Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj weitgehend ausgeschlossen.

Lässt sich dieser Knackpunkt bei den Ukraine-Verhandlungen ausräumen? Bislang kam Donald Trump mit seinem vollmundig versprochenen Friedensdeal jedenfalls nicht weiter. Mit Putin will er in seinem Telefonat eine 30-tägige Waffenruhe für Angriffe auf Energieanlagen vereinbart haben – jedoch hielten sich beide Kriegsparteien nicht daran. Nur wenige Stunden nach der verkündeten Einigung griffen die Ukraine und Russland ihre Infrastruktur gegenseitig an.

Krieg in der Ukraine: Russland hofft auf Fortschritte bei Deal zur Waffenruhe

Vor diesem Hintergrund fällt es schwer, an eine dauerhafte Waffenruhe bis zum 20. April zu glauben. Ursprünglich hatte Trump sogar im US-Wahlkampf versprochen, den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden nach seinem Amtsantritt zu beenden. Dieses Versprechen sei aber „sarkastisch“ gewesen, bemerkte Trump jetzt nachträglich. Ob er mit seinem neuen Datum mehr Glück hat, bleibt abzuwarten. Man hoffe, sagte ein russischer Unterhändler der Moscow Times, auf „Fortschritte“ in den Verhandlungen in Dschidda. (jek)

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