Militärhistoriker Neitzel warnt in ARD vor Putin: "Die nächsten drei Jahre"

Geladen war Militärhistoriker Sönke Neitzel zum Einzelgespräch. Und der hatte eine eindringliche Warnung im Gepäck: „Ich würde nach wie vor sagen, die nächsten drei Jahre sind die gefährlichsten. Es kann durchaus sein, dass unsere Truppen in Litauen kämpfen müssen. Nächstes Jahr, übernächstes Jahr, in drei Jahren, wer will das sagen.“

„Warum, weil Trump so lange im Amt ist?“, will Moderatorin Sandra Maischberger wissen. Neitzel bestätigt: „Genau, die Trump-Administration spielt eine große Rolle, die extreme Aufrüstung Russlands – aber auch, weil wir langsam besser werden.

Militärexperte: Putin hat "den Rubikon überschritten"

Der Militärhistoriker führt aus, was er damit meint: „Wenn Putin dazu entschlossen ist, darüber kann man diskutieren, und in der Nato sagen das viele, und ich würde das auch sagen – wird er so lange warten, bis wir sagen können, auch die Bundeswehr hat genug Drohnen? Nein wird er nicht.“

Der russische Präsident, so Neitzel, habe in gewisser Weise den Rubikon überschritten. Man solle „nichts ausschließen, sondern unsere Hausaufgaben machen“. 

Russische Provokationen und viele Unsicherheiten

In den letzten Wochen hatte es immer wieder Sichtungen unbekannter Drohnen über Nato-Gebiet gegeben - so etwa vermehrt in Dänemark, aber auch über deutschem Luftraum. Experten sehen darin eine gezielte Provokation Russlands, um den Konflikt weiter eskalieren zu lassen. 

Zudem wirft das unberechenbare Verhalten von US-Präsident Donald Trump im Ukraine-Krieg weitere Fragen auf. Ungeklärt nach wie vor, ob sich Trump im Falle eines russischen Angriffs an die Nato-Absprachen halten würde.