Kurz vor Gerichtstermin: Christina Block tauscht Anwalt aus
Christina Block hat sich im laufenden Prozesses von einem ihrer Anwälte getrennt. Am Freitag beginnt die Befragung zur Silvesternacht 2023/24.
Hamburg – Der Prozess gegen Christina Block läuft seit Juli. Der Unternehmerin und Erbin eines Steakhaus-Imperiums wird vorgeworfen, gemeinsam mit anderen Beteiligten ihre beiden Kinder im Rahmen eines Sorgerechtsstreits aus Dänemark nach Deutschland entführt zu haben. Der vierte Verhandlungstag ist für diesen Freitag (15. August) am Landgericht Hamburg angesetzt. Nach nur drei Verhandlungstagen trennte sich Block von einem ihrer beiden Verteidiger: Otmar Kury.

Die Gründe dafür liegen offenbar nicht in fachlichen Differenzen, sondern in unterschiedlichen Stilvorstellungen. Block ließ mitteilen: „Ich danke Herrn Rechtsanwalt Kury für seinen großen Einsatz. Seit einiger Zeit habe ich allerdings festgestellt, dass unsere beiden Welten sehr unterschiedlich sind. Mir ist daran gelegen, als der Mensch gesehen und gehört zu werden, der ich tatsächlich bin.“ Nun soll Ingo Bott, Blocks zweiter Anwalt, die Verteidigung allein übernehmen.
Landgericht prüft Wechsel im Block-Prozess
Das Landgericht muss nun prüfen, ob die Entpflichtung von Kury rechtlich möglich ist, da er ursprünglich als Pflichtverteidiger eingesetzt wurde. Kury erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass er das Gericht gebeten habe, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden. Dennoch sei es für ihn selbstverständlich, seine Aufgaben als Pflichtverteidiger vorerst weiter wahrzunehmen. Wie der Stern berichtete, wird Bott Unterstützung von Rechtsanwältin Paula Wlodarek aus seiner Kanzlei erhalten. Neben Block sind fünf weitere Personen angeklagt
Hintergrund zu dem Fall: Laut Anklage soll Block zusammen mit einem 63-jährigen Mitangeklagten die Entführung ihrer Kinder aus der Obhut des ebenfalls sorgeberechtigten Vaters veranlasst haben. In der Silvesternacht 2023/24 sollen mehrere vermummte Männer die damals 10 und 13 Jahre alten Kinder in Dänemark vom Vater getrennt und nach Deutschland gebracht haben. Block bestritt die Vorwürfe in einer ausführlichen Aussage Ende Juli: Sie habe die Entführung weder in Auftrag gegeben noch davon gewusst, hieß es. An diesem Freitag plant die Angeklagte, die Fragen des Gerichts zu beantworten. (bme mit dpa)