Seltene Spezies mit wichtigem Auftrag: Das sind die neuen Lehrkräfte im Landkreis
Ob als Lehramtsanwärter oder erfahrene Beamten: Eine ganze Reihe an Lehrkräften ist in diesem Schuljahr neu an die Grund- und Mittelschulen im Landkreis gekommen. Begrüßt wurden sie herzlich.
Landkreis – Wie man sich als „Neuer“ fühlt, daran kann sich Jürgen Heiß noch gut erinnern. Denn auch er als leitender Schulamtsdirektor musste im Dezember 2017 erst mal ankommen im Landkreis Miesbach. Das allerdings sei ihm nicht schwergefallen, sagte Heiß nun bei der feierlichen Begrüßung der neuen Lehrkräfte im Schulamtsbezirk Miesbach in den Räumen der Grundschule Gmund. „Ich habe den Landkreis sehr schnell schätzen gelernt“, beruhigte Heiß die 28 anwesenden Lehrerinnen und Lehrer.
Der Schulamtsleiter zählte gleich eine ganze Reihe von guten Gründen auf: eine positive Schulstruktur mit erhaltenswerten kleinen Standorten, ein guter Wirtschaftsstandort mit vielversprechenden Einstellungschancen für Absolventen, selbstbewusste, bodenständige und dennoch offene Menschen sowie eine Landschaft, in der andere Urlaub machen. Nicht zu vergessen die „regional geprägte Sprache“, der auch im Klassenzimmer ein Platz zustehe: „Dialekt darf und soll – am richtigen didaktischen Ort – definitiv sein!“ Vor allem aber die Einladung zur Willkommensveranstaltung solle den Neuankömmlingen zeigen: „Wir freuen uns, dass Sie da sind!“
Lehrkräfte weiterhin „seltene und gefragte Spezies“
So würden die neuen Lehrkräfte die Schulen im Landkreis fachlich und menschlich bereichern sowie – trotz leichter Entspannung in der Personalversorgung – weiterhin zu einer „seltenen und sehr gefragten Spezies“ gehören. Wie Heiß schon im Pressegespräch zum neuen Schuljahr erklärt hatte, wurden dem Schulamtsbezirk Miesbach heuer 15 voll ausgebildete Lehrkräfte neu zugewiesen und 17 Lehramtsanwärter (15 für Grund-, zwei für Mittelschulen) neu zugeteilt. Zudem habe man 21 Substitutionskräfte sowie sechs Nachrücker gewinnen können. Neun Lehrkräfte seien hingegen (in der Regel auf eigenen Wunsch hin) in andere Landkreise oder Regierungsbezirke versetzt worden.
Die Voraussetzungen der „Neulinge“ seien dabei gemäß ihren Werdegängen sehr unterschiedlich. So wünschte Heiß den Lehramtsanwärtern eine „intensive, spannende, hoffentlich schöne und ertragreiche Zeit“, den Probezeit-Beamten einen guten Start in die neue Rolle mit mehr Stunden und Verantwortlichkeiten und all jenen, die in den Landkreis versetzt wurden, dass sie es „bei uns sehr gut aushalten“. Zumal der Lehrerberuf äußerst abwechslungsreich, durch viel Gestaltungsmöglichkeit und Verantwortung sinnstiftend und damit befriedigend sowie durch die Arbeit mit Bildung als „wichtigstem Rohstoff“ auch sehr nachhaltig sei. „Als Lehrkräfte sind Sie prägend“, betonte Heiß. Lehrer würden demokratische Strukturen und Grundwerte vermitteln und vorleben – gerade in politisch „unruhigen Zeiten“ ein wichtiger gesellschaftlicher Auftrag.
Schulamtsdirektor wirbt für Ausdauer
Bei aller Vorbildfunktion und allem Engagement dürften die neuen Kolleginnen und Kollegen auch auf ihr eigenes Wohl achten, sollten aber bei Herausforderungen (die es in allen Berufen gebe) nicht zu früh aufgeben, sondern ihnen „mit Mut, Entschlossenheit, aber auch der nötigen Gelassenheit und einer Prise Humor“ begegnen, riet Heiß. Er schloss mit einem Spruch von Ernst R. Hauschka aus dem Kalender, den er bei seinem eigenen Neustart vor sieben Jahren von einer Schule geschenkt bekommen hatte: „Wer Ausdauer besitzt, ist schon fast am Ziel.“