Silberarmbad brachte die Lösung - Rätselhafte Runen entziffert: Galloway-Schatz gehörte mysteriöser Gemeinschaft
Als der Galloway-Schatz 2014 auf einem Acker in Schottland entdeckt wurde, galt er als der reichste Wikingerfund in Großbritannien und Irland. Nun scheint das Rätsel um den Besitzer des vor mehr als 1000 Jahren vergrabenen Schatzes gelöst.
Auf einem der reich verzierten Silberarmbänder konnten Forscher eine Runeninschrift entziffern. Sie lautet: „Dies ist das Eigentum der Gemeinschaft“. Dr. Martin Goldberg vom National Museum of Scotland erklärte im „Guardian“: „Die Idee, dass dieser Schatz im Besitz der Gemeinschaft war, ist faszinierend“.
Runenrätsel entschlüsselt: Inschrift stellte Experten vor Probleme
Die Inschrift bereitete den Experten Schwierigkeiten, da das Wort „ЇIGNAF“ in keiner bekannten Sprache des frühmittelalterlichen Britannien oder Irland vorkommt. Die Lösung kam mit der Erkenntnis, dass der letzte Buchstabe, das „F“, als „feoh“ gedeutet werden kann, was „Vermögen“ oder „Besitz“ bedeutet. „ЇIGNA“ könnte das altenglische „higna“ für Gemeinschaft sein.
Dr. David Parsons, ein führender Runologe, sagte dem „Guardian": „Es gibt einige technische Fehler in der Inschrift, aber wenn man regionale und idiomatische Variationen berücksichtigt, wird die Lesung plausibel.
Der Schatz wurde um 900 n. Chr. vergraben und 2014 von einem Metalldetektor-Sucher in der Nähe von Kirkcudbright gefunden. Er umfasst etwa 100 Artefakte, darunter ein angelsächsisches Silberkreuz und ein Kristallgefäß mit lateinischer Inschrift.
Fünf Fakten über die Wikinger:
- Seefahrt und Erkundungen: Die Wikinger waren hervorragende Seefahrer und Entdecker. Sie nutzten ihre berühmten Langschiffe, um weite Entfernungen zu überbrücken. Die Wikinger erreichten und besiedelten Orte weit entfernt von ihrer Heimat, wie Grönland und sogar Nordamerika, lange bevor Christoph Kolumbus den Atlantik überquerte.
- Plünderungenl: Zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert führten die Wikinger zahlreiche Überfälle auf Küstenstädte und Klöster in Europa durch. Dabei raubten sie nicht nur Schätze, sondern nahmen auch Sklaven.
- Handel: Wikinger waren geschickte Händler und tauschten Waren wie Pelze, Wachs, Bernstein und Eisen gegen Silber, Gewürze, Seide und andere Luxusgüter.
- Gesellschaft und Hierarchie: Die Wikinger-Gesellschaft war stark hierarchisch organisiert. An der Spitze standen Könige oder Häuptlinge, gefolgt von freien Bauern und Kriegern. Es gab auch eine Klasse von Sklaven, die als „Thralls“ bekannt waren. Frauen hatten in der Wikinger-Gesellschaft vergleichsweise viele Rechte und konnten Eigentum besitzen und Geschäfte führen.
- Glaube und Mythologie: Die Wikinger glaubten an eine Vielzahl von Göttern und mythischen Wesen. Ihre Religion, bekannt als nordische Mythologie, umfasste Götter wie Odin, Thor, Freyja und Loki. Sie glaubten an ein Leben nach dem Tod in verschiedenen Reichen, darunter Valhalla, wo gefallene Krieger auf eine endgültige Schlacht am Ende der Welt, die Ragnarök genannt wurde, vorbereitet wurden.
- Kulturelle Beiträge: Die Wikinger hinterließen deutliche Spuren in der Kultur und Geschichte der Länder, die sie besiedelten. Sie beeinflussten die Sprache, Kunst und Literatur dieser Regionen. In England, zum Beispiel, haben viele Ortsnamen skandinavische Ursprünge. Auch ihre handwerklichen Fähigkeiten, besonders im Schiffs- und Metallbau, waren bemerkenswert.
Archäologen entdecken Wikingergräber mit erstaunlichen Grabbeigaben
Man weiß durch archäologische Funde vieles zur Kultur der Wikinger. Erkenntnisse zur Begrabung gab es vor einiger Zeit aus Norwegen. Dort wurden drei Wikingergräber mit ungewöhnlichen Schätzen wie Münzschmuck und einem vulvaförmigen Stein entdeckt.
Während die Schätze wie bei dem Neufund ebenfalls im Besitz der Gemeinschaft waren, zeigt der Grabfund, dass sich auch hier hierarchisch höhere Gruppen herausbildeten.