Österreich versinkt plötzlich im Schnee: Straßen gesperrt, drastische Warnung an Ski-Touristen
Vor allem der Westen Österreichs wird zum Monatswechsel nochmals in Weiß gekleidet. Wintersportler dürften sich über den Schneefall freuen, doch Behörden warnen.
Innsbruck – Statt Frühlingsgefühlen macht sich in einigen Teilen Österreichs echtes Winter-Wetter breit. Schon am Wochenende fiel in den westlichen Bundesländern örtlich mehr als ein halber Meter Neuschnee. Nun kämpft man auch am Wochenbeginn vor allem in Tirol und Salzburg mit extremen Schneemassen und gefährlichen Lawinensituationen.
Winter feiert Comeback im Westen Österreichs: Reichlich Neuschnee bis in tiefere Lagen
Mit April neigt sich die Wintersport-Saison eigentlich schon langsam dem Ende zu. Für Ski- und Snowboardfahrer, vor allem aber auch Skitourengeher, gibt es nun jedoch nochmal reichlich Neuschnee. Gar von einer „Winter-Watsche“ spricht das Portal wetter.at. Am Montag (31. März) bringt nämlich ein Tiefdruckgebiet feuchtkühle Luftmassen in die Alpenregion. Das könnte in den Nordalpen für mehr als 50 Zentimeter Neuschnee sorgen.
Schon am Vormittag waren auch tiefere Lagen von bis 600 Metern von Schneefall betroffen, in höheren Lagen schneite es ergiebig, wie etwa ein Video aus Seefeld in Tirol zeigt.
Schnee-Chaos am Fernpass in Tirol und auch der Brenner weiß – Weiterer Schneefall im Tagesverlauf
Zu spüren war der späte Wintereinbruch auch auf den Straßen. Auf der Fernpassstraße B179 „kam es in den Morgenstunden wegen des Schneefalls und hängengebliebener Lkw zu Sperren“ und folglich zu „umfangreichen Staus“, erfuhr die Kronen Zeitung aus der Landesverkehrsabteilung in Tirol. Auch am Brenner war es am Montagmorgen weiß, zu größeren Problemen sei es dort und an den meisten anderen Verkehrsadern in Tirol jedoch nicht gekommen sein.
Und auch im Tagesverlauf scheint es weiter zu schneien. „Der heutige Nachmittag bringt anhaltend Niederschlag in Form von Schneefall in den Nordstaulagen oberhalb von 800 Meter sowie Regen darunter. Im Süden und entlang des Alpenrandes gehen meist Schneeregen-, Graupel- oder in tiefen Lagen Regenschauer nieder“, schreibt der meteorologische Dienst GeoSphere Austria.
Winter-Einbruch in Österreich begünstigt spontane Lawinen: „Appellieren an alle Wintersportler“
Mancherorts dürfte der Schneefall der endenden Wintersaison von Ski- und Wintersportgebieten noch einmal einen Schub verleihen, darunter am Dachsteingletscher Schladming oder in Serfaus-Fiss-Ladis. Doch auch wenn sich Wintersportfans auf den späten Schneefall freuen dürften, gilt derzeit im Gebirge höchste Vorsicht. In Tirol herrscht am Montag laut Lawinenbericht vielerorts die Gefahrenstufe 3, in den nördlichen Zillertaler Alpen, der Venediger-, sowie der Großglocknergruppe oberhalb von 2200 Metern sogar Warnstufe 4 auf der fünfteiligen Skala, was eine „große Lawinengefahr“ bedeutet.
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„Wir appellieren daher an alle Wintersportlerinnen und Wintersportler, in den betroffenen Gebieten auf Skitouren und Variantenabfahrten zu verzichten“, erklärte die Tiroler Sicherheitslandesrätin Astrid Mair. Der Lawinenwarndienst warnt vor leicht auslösbaren oder sogar spontan abgleitenden Triebschneeansammlungen. „Zudem können Lawinen auch tiefere Schichten der Schneedecke mitreißen und groß werden“, heißt es weiter. Nicht nur abseits, sondern auch nahe von Skipisten ist die Lawinengefahr mitunter groß, wie ein Video aus Südtirol zeigt.
Die Warnstufe 4 gilt auch für einige Bergregionen im Bundesland Salzburg, wo die Schneefallgrenze im Verlauf des Tages weiter sinken könnte, wie ein Wetter-Experte im Gespräch mit salzburg24.at erklärt. In Vorarlberg hingegen ist die Lawinengefahr „mäßig“ bis maximal „erheblich“. Auch am Dienstag gehen die Schneefälle und Niederschläge in den Nordalpen weiter, nehmen jedoch bis Mittwoch wieder ab. Dann dürfte sich eine Wetter-Besserung einstellen. (jm)