Ein vermeintliches Internet-Schnäppchen wird für eine Frau aus Österreich zum Albtraum. Sie verliert dabei fast 50.000 Euro. Jetzt warnt die Polizei.
Salzburg – In Österreich benötigt man für die Nutzung der Autobahnen eine Vignette. Diese muss an der Innenseite der Windschutzscheibe angebracht werden. Die Vignette kann in zertifizierten Verkaufsstellen erworben werden. Eine Frau aus Salzburg wollte sich den Weg dahin sparen und die Plakette im Internet kaufen – das kam ihr allerdings teuer zu stehen.
Österreicherin entdeckt vermeintliches „Sonderangebot“ für Autobahn-Vignette
Denn die Salzburgerin fiel auf eine dreiste Betrugsmasche herein. Laut einem Bericht von heute.at stieß die Frau über eine Suchmaschine auf ein vermeintliches „Sonderangebot“. Der Webshop bot das sogenannte „Pickerl“, das normalerweise 96,40 Euro kostet, zu einem günstigeren Preis an. Bei der Kaufbestätigung musste die 48-Jährige einen per SMS erhaltenen TAN-Code eingeben.
Doch dann folgte der große Schock: Anstelle der knapp 100 Euro, die die Vignette damals kostete, wurden fast 48.000 Euro von ihrem Kreditkartenkonto abgebucht. Für die Frau, die nur ein paar Euro sparen wollte, eine Katastrophe. Obwohl die Salzburger Polizei in diesem Fall ermittelt, ist das Geld vorerst weg.
Polizei ermittelt nach Vignetten-Betrug in Österreich
„Wenn ein Angebot zu gut erscheint, um wahr zu sein, könnte es sich um einen betrügerischen Fake-Shop handeln“, warnte die Polizei Salzburg in einer Mitteilung. Im Schadensfall sollte man Anzeige erstatten sowie Screenshots von E-Mails oder Überweisungsbestätigungen aufbewahren. Erst kürzlich erläuterte die Polizei eine Methode, die vor vielen Betrugsmaschen bewahren soll.
Anhand dieser Merkmale ließe sich ein Fake-Shop erkennen:
- Ungewöhnlich günstige Preise
- Fehlende oder unvollständige Angaben im Impressum
- Verdächtige Zahlungsmethoden (per Vorkasse)
- Mangelhafte Kontaktmöglichkeiten
- Schlecht übersetzte Inhalte und Fehler im Text
- Gefälschte Gütesiegel
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So teuer ist eine Vignette für Autofahrer in Österreich
Inzwischen ist die Österreich-Vignette teurer. Seit dem 1. Dezember 2024 kostet die Vignette für Pkw bis 3,5 Tonnen für ein Jahr 103,80 Euro. Für einspurige Motorräder beträgt der Preis 41,50 Euro. Eine Zwei-Monats-Vignette kostet für Pkw 31,10 Euro und für Motorräder 12,40 Euro. Zehn-Tages-Vignetten sind für Pkw zu 12,40 Euro und für Motorräder zu 4,90 Euro erhältlich. Tagesvignetten, die nur digital verfügbar sind, kosten 9,30 Euro für Pkw und 3,70 Euro für Motorräder.
In Deutschland wird derzeit erneut über die Einführung einer Autobahn-Maut diskutiert. Die Debatte erhält durch den Streit um das geplante milliardenschwere Sondervermögen im Bund neuen Auftrieb. Der baden-württembergische Landkreistag sieht in einer Maut nach Schweizer Vorbild eine Möglichkeit, einen großen Teil der Sanierungskosten für marode Fernstraßen zu finanzieren. Auch die Gemeinden teilen diese Ansicht, obwohl es auch kritische Stimmen gibt.
„Die Vorteile liegen auf der Hand“, erklärte Joachim Walter, Präsident des Landkreistags. Das Modell sei einfach und unbürokratisch umsetzbar. Walter hält eine Maut von 100 Euro für die Jahresvignette für denkbar. „Und die Einnahmen würden zweckgebunden an die Autobahngesellschaft des Bundes fließen“, sagte der Tübinger Landrat. In Österreich wurde ein Autofahrer jedoch trotz Vignette zur Zahlung aufgefordert. (cgsc/kas/dpa)