TV-Duell vor der Bundestagswahl im Ticker - Scholz gegen Merz – Die Moderatorinnen von ARD und ZDF

Moderatorinnen-Duo: Maischberger und Illner beim TV-Duell zwischen Scholz und Merz

09.01 Uhr: Beim ersten großen TV-Duell vor der Bundestagswahl am Sonntag (9. Februar) bei ARD und ZDF werden die Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) zwei versierten Talkmasterinnen gegenüberstehen. 

Maybrit Illner

Die 60-Jährige moderierte im Herbst 2024 ihre 1000. Ausgabe ihres gleichnamigen Polit-Talks im ZDF. Früher hieß die Sendung mal „Berlin Mitte“. Donnerstagabends schart Maybrit Illner Politiker, Prominente, Journalisten und Experten um sich an einem runden Tisch. Etwa zweieinhalb Millionen Zuschauer schauten durchschnittlich 2024 zu. 

In der Moderation von TV-Kanzlerkandidaten-Duellen vor Bundestagswahlen hat die gebürtige Ost-Berlinerin vielleicht mit die meiste Übung. Sie präsentierte schon eine Reihe davon: zum Beispiel zusammen mit Sabine Christiansen den Schlagabtausch zwischen dem damaligen Kanzler Gerhard Schröder (SPD) und Unions-Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) im Jahr 2002. Auch in den folgenden Wahlperioden war sie bei TV-Duellen im Einsatz. 

Sandra Maischberger

Moderatorin Sandra Maischberger ist wie Illner eines der bekanntesten Talk-Gesichter in Deutschland. Die 58-Jährige spricht dienstags und mittwochs spätabends im ARD-Hauptprogramm mit Politikern, Promis und Experten - aber nicht klassisch an einem runden Tisch. Maischberger hat in der nach ihr benannten Sendung drei Kommentatoren an ihrer Seite, die über das aktuelle Wochengeschehen sprechen. Zudem führt Maischberger mit Politikern Einzel- oder Zweiergespräche. Die ARD setzt stark auf die Moderatorin und gab ihr zuletzt noch mehr Sendeplatz - punktuell auch am Montag. 

Die gebürtige Münchnerin war auch schon Teil des Moderatorenteams eines Kanzlerkandidaten-Duells: im Jahr 2017 zusammen mit Maybrit Illner (ZDF), Peter Kloeppel (RTL) und Claus Strunz (Sat.1) beim Schlagabtausch zwischen der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Herausforderer Martin Schulz (SPD).

Was ein Experte zu TV-Duellen von Kanzlerkandidaten sagt

Freitag, 07. Februar, 04.01 Uhr: TV-Duelle wie das zwischen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) am Sonntag können nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Prof. Jürgen Maier erheblich zur Meinungsbildung beitragen. „Analysen zeigen, dass Zuschauer ihre politischen Kenntnisse durch solche Sendungen deutlich erweitern können - auch wenn komplexe Themen nicht immer ausreichend behandelt werden“, sagte der Experte der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU).

Besonders für politisch eher weniger interessierte Gruppen biete das Duell eine Gelegenheit, sich mit Themen auseinanderzusetzen und zu informieren, sagte Maier der Deutschen Presse-Agentur. „Eine Langzeitstudie für Deutschland zeigt, dass 27 Prozent jener, die sich überhaupt nicht für Politik interessieren, TV-Duelle ansehen. Solche Segmente wären sonst sehr schwer zu erreichen.“

TV-Duell Scholz gegen Merz – Ablauf und Regeln bei ARD und ZDF

Donnerstag, 06. Februar, 17:42 Uhr: Am kommenden Sonntag (09. Februar) treffen Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) erstmalig in einem TV-Duell aufeinander. Die 90-minütige Diskussion wird ab 20:15 Uhr live auf ARD, ZDF und Phoenix übertragen und auch in Gebärdensprache angeboten. Moderiert wird das Duell von Sandra Maischberger und Maybrit Illner.

Im Studio B in Berlin-Adlershof werden sich der Bundeskanzler und der Unionskanzlerkandidat an Pulten gegenüberstehen, während die Moderatorinnen an einem Tisch sitzen. Neben Stift und Notizblock sind keine weiteren Requisiten gestattet. Darüberhinaus gelten folgende Vorgaben:

  • Die Themen sowie deren Gewichtung und Abfolge legen die beteiligten Redaktionen fest, wobei die Kandidaten keine vorherigen Informationen über die Fragen erhalten.
  • An welchen Kandidaten die erste Frage gerichtet wird, entscheidet das Los – der andere Kandidat bekommt die letzte Frage gestellt.
  • Es gibt keine Zeitbegrenzungen für die Redezeit – allerdings wird diese durch die Regie überwacht. Sollte eine ungleiche Verteilung auftreten, werden die Moderatorinnen eingreifen.
  • Am Ende der Diskussion stellen beide Moderatorinnen eine letzte Frage an beide Kandidaten, ohne dass diese sich gegenseitig direkt verabschieden können.