Ein Todesopfer, zahlreiche Verletzte: Erdbeben erschüttert Urlaubsort in der Türkei

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Erdbeben in der Türkei: Dutzende werden verletzt, als Menschen aus Gebäuden fliehen. Die Erschütterung war bis Griechenland spürbar.

Ankara – Ein Erdbeben der Stärke 5,8 erschütterte in den frühen Morgenstunden die Küste des türkischen Badeorts Marmaris und versetzte Einwohner und Touristen in Panik. Das Beben ereignete sich um 2:17 Uhr Ortszeit. Sein Epizentrum lag rund 68 Kilometer tief im Meer, wie die türkische Katastrophenschutzbehörde mitteilte.

Die Erschütterung war in mehreren Provinzen zu spüren, darunter Muğla, İzmir, Aydın, Denizli, Manisa, Antalya, Bursa und Kütahya sowie auf der nahe gelegenen griechischen Ferieninsel Rhodos.

Der kleine Hafen des Touristenorts Marmaris in der türkischen Provinz Mugla
Der kleine Hafen des Touristenorts Marmaris in der türkischen Provinz Mugla. © Anne Pollmann/dpa

Erdbeben erschüttert Türkei: 14-jähriges Mädchen stirbt nach Panikattacke

Der Provinzgouverneur Idris Akbiyik berichtete auf der Plattform X, dass ein 14-jähriges Mädchen mit Panikattacken ins Krankenhaus gebracht worden sei, wo sie kurz darauf starb. Weiterhin seien 69 Menschen verletzt worden. „Ein Patient wurde stationär aufgenommen, 46 werden in der Notaufnahme behandelt, acht wurden bereits entlassen“, sagte Akbiyik laut Anadolu Agency.

Viele Betroffene verletzten sich beim Versuch, aus Gebäuden zu fliehen. Einige sprangen vor Angst aus Fenstern und von Balkonen. Berichten zufolge gab es nur geringe Sachschäden.

Marmaris eines der zentralen Touristenziele der Türkei

Überwachungskameras hielten die Panik fest, als Menschen auf die Straßen rannten, um sich auf freien Plätzen in Sicherheit zu bringen. In Marmaris riss das Beben die Menschen aus ihrem Schlaf. Inzwischen ist wieder Normalität eingekehrt: Die Geschäfte haben geöffnet, und der Schulunterricht findet regulär statt.

Marmaris ist wegen seiner schönen Küste besonders im Sommer eines der beliebtesten Touristenziele des Landes. Behörden bemühen sich daher umso mehr, die Folgen solcher Ereignisse durch Prävention und schnelle Reaktion gering zu halten.
Auf Rhodos waren die Erschütterungen ebenfalls deutlich spürbar. Bewohner wurden geweckt, einige Touristen verließen vorsorglich ihre Hotels. Verletzungen oder Schäden wurden dort nicht gemeldet.

Erdbeben in der Türkei: Geologische Hintergründe

Der türkische Seismologe Hasan Sözbilir erklärte laut Tele1, dass sich das Erdbeben in der Marmaris-Verwerfungszone ereignet habe, an der westlichen Grenze der sogenannten Pliny-Strabo-Verwerfung. Er forderte, submarine Störungen künftig in die türkische Datenbank aktiver Verwerfungen aufzunehmen, um Risiken unter Wasser besser einschätzen zu können. Der griechische Erdbebenexperte Vassilios Karastathis erklärte gegenüber Die Welt, dass bei so tief liegenden Erdbeben in der Regel keine Nachbeben auftreten.

Die Türkei gehört zu den seismisch aktivsten Regionen der Welt. Im Jahr 2023 hatte ein Erdbeben der Stärke 7,8 über 53.000 Todesopfer gefordert, so 20 minutos. Derweil hat es einen Vulkanausbruch am Ätna in Italien gegeben. (Redaktion)

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