Mesner-Gütl: „Mit so einem Ansturm hatten wir nicht gerechnet“
Beim Rottacher Seefest war beim Mesner Gütl kein Platz mehr frei. Ein Schild machte das sehr klar. Wirtin Julia Sedlmeyr erklärt die Hintergründe.
Rottach-Egern – Schilder, die Hoteliers und Gastronomen beim Seefest in Rottach-Egern mit dem Hinweis auf „geschlossene Gesellschaften“ und Reservierungen aufstellten, kamen bei den Seefestbesuchern nicht gut an. Die Tafel am Mesner Gütl mit der Aufschrift „Ausreserviert Voll!!!! Auch nicht wo dazu, auch nicht zu zweit – Seefest `24 wir waren dabei“ erntete harsche Kritik. Wir haben bei Wirtin Julia Sedlmeyr nachgefragt, wie es dazu kam.
Frau Sedlmeyr, was hat sie dazu bewogen, so ein Schild aufzustellen?
Das war größtenteils der Personalsituation geschuldet. Wir hatten am Dienstag zusätzlich zum Seefest eine große Gesellschaft, die viel Personal gebunden hat. Dieses Seefest war unser erstes. Wir waren zwar vorbereitet, aber mit so einem Ansturm hatten wir offen gestanden nicht gerechnet. Wir hatten viele Aushilfen aktiviert. Aber es waren anscheinend nicht genug.
Und dann haben Sie zu Kreide und Tafel gegriffen?
Ja. Ich hatte den ganzen Tag Platzierungen vorgenommen, und wir hatten auch bewusst Tische für Kurzentschlossene freigehalten. Die waren dann aber ab 17 Uhr auch restlos besetzt, sodass ich die Leute wegschicken musste. Anfangs kam ich mir vor wie ein Anrufbeantworter, der ständig das Gleiche wiederholt. Und dann griff ich tatsächlich zu Kreide und Tafel.
Es war wohl auch die Tonalität, die etwas irritierte …
Bis wir tatsächlich komplett besetzt waren, habe ich sehr höflich um Verständnis gebeten und Gäste auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet. Schriftlich habe ich dann mit Humor versucht auszudrücken, dass jetzt wirklich gar nix mehr geht.
Beim Seefest geht’s traditionell um das Miteinander. Dass sich manch einer ausgesperrt fühlte und so ein Schild als ungewöhnlich erachtet wird, ist Ihnen bewusst?
Das Schild war dann auch gleich wieder weg, als sich die Lage entspannt hatte und Gäste wieder platziert werden konnten, die das Feuerwerk von unserem Biergarten aus ansehen wollten. Wir freuen uns, nächstes Jahr wieder Teil des Seefests zu sein, wo wir aber sicher das ein oder andere besser organisieren werden.