Gegen Verkehrsbelastung in Waakirchen: „Wir müssen mehr Druck machen“

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Schwere Lastzüge donnern in großer Zahl durch Waakirchen und Hauserdörfl. Der Einbau von Flüsterasphalt könnte nach Einschätzung der Gemeinde den Lärm dämpfen. © STEFAN SCHWEIHOFER

Eine Südumgehung Waakirchens ist nicht mehr geplant, stattdessen will die Gemeinde alternative Maßnahmen zur Minderung der Verkehrsbelastung in Waakirchen und Hauserdörfl. Zum Ärger der Bürgerinitiative Verkehr hat sich bisher nichts getan. Das war jetzt im Gemeinderat Thema.

Waakirchen – Es war Günther Jeske (FWG), der das Thema Verkehrsbelastung im Waakirchner Gemeinderat wieder zum Thema machte. Nachdem die Planung einer Umgehungsstraße fallen gelassen wurde, brauche es anderen Maßnahmen zum Schutz der Anwohner, machte er deutlich. Tempo 30 könne eine Lösung sein, Lärmschutzwände oder auch Flüsterasphalt. Jeske brachte damit Forderungen der Bürgerinitiative Verkehr in der Gemeinde Waakirchen zu Gehör, die nicht auf der Tagesordnung standen. Die Initiative hat den jüngsten Lärm㈠aktionsplan zum Anlass genommen, Bürgermeister Norbert Kerkel (FWG) und die Gemeinderäte in einem Schreiben an ihr Anliegen zu erinnern.

Ankündigung keine Taten folgen lassen

Wie berichtet, hatte die Gruppe schon bei der Waakirchner Bürgerversammlung im Mai beklagt, die Gemeinde habe der Ankündigung, für eine Verbesserung bei den Ortsdurchfahrten Hauserdörfl und Waakirchen zu sorgen, keine Taten folgen lassen. Der entsprechende Beschluss war 2022 parallel zu der Entscheidung gefasst worden, das Mammut-Projekt Südumgehung zu beerdigen. Von der im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen Südumgehung Waakirchens versprach sich der Gemeinderat keine Verbesserung.

Lärmaktionsplan weist auf Belastung hin

Der aktuelle Lärmaktionsplan der bayernweit zuständigen Regierung von Oberfranken bestätige, dass die Anwohner der überdurchschnittlich stark befahrenen Verkehrsadern in Hauserdörfl und Waakirchen erheblichen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt seien, heißt es in dem Schreiben der Initiative. „In den letzten drei Monaten haben sich ein㈠einhalb Millionen Pkw und Lkw auf der untauglichen Trasse durch die Ortsmitte gearbeitet und gequält“, so die Unterzeichner Hans Gschwandtner, Helmut Biermeier und Rainer Küppers. Nach der Bürgerversammlung seien nun wieder drei Monate ohne Verbesserung auf den Durchgangsstraßen vergangen. Dabei hätten die Ankündigungen des Bürgermeisters dort so vielversprechend geklungen.

Austausch des Fahrbahnbelags müsste Gemeinde bezahlen

Auf Jeskes Anfrage hin versicherte Kerkel, er befinde sich fortlaufend im Dialog mit dem Staatlichen Bauamt Rosenheim. Die Behörde habe zum geforderten Einbau von Flüsterasphalt Folgendes klargemacht: Für ohnehin geplante Neubaumaßnahmen werde das geräuschdämpfende Material verwendet. Wolle die Gemeinde schon zuvor einen Austausch des Asphalts, müsse sie die Finanzierung selbst übernehmen. „Und ich weiß nicht, ob wir wirklich die ganze B 472 auf eigene Kosten asphaltieren lassen wollen“, schüttelte Kerkel nur den Kopf.

Bislang keine Chance auf Tempo 30

Ähnlich ernüchternd scheint das Ergebnis der Verhandlungen zu Tempo 30 zu sein. „Darüber haben wir uns ja schon unterhalten“, seufzte der Bürgermeister. Dass keine Aussicht auf Einführung des Tempolimits besteht, hatte er bereits bei der Bürgerversammlung berichtet. Eine Antwort, die Jeske nicht zufriedenstellte. Er kündigte an: „Nachdem die Umgehung nie kommen wird, müssen wir mehr Druck machen.“

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