Leerstand am Bavariaring in Kaufbeuren: Möbeldiscounter springt kurzfristig wieder ab

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Leere Parkplätze am Bavariaring: Nachdem Poco nun doch nicht nach Kaufbeuren kommt, bleibt die Zukunft des leerstehenden Möbelhauses weiterhin ungeklärt. © Tobisch

Seit Anfang des Jahres steht das Möbelhaus am Bavariaring leer. Nach Informationen unserer Zeitung hatte Möbeldiscounter Poco bis zuletzt sehr konkrete Pläne, die Räumlichkeiten wieder mit Leben zu füllen. Daraus wird nun aber doch nichts.

Kaufbeuren – Eigentlich schien alles unter Dach und Fach. Der Poco Einrichtungsmarkt im Industriegebiet in Landsberg am Lech sollte in diesem Sommer schließen und die Mitarbeiter in die neue Filiale nach Kaufbeuren wechseln – den neuen Standort am Bavariaring wollte Poco ursprünglich im September beziehen. Schließlich, das bestätigt eine Unternehmenssprecherin, sei der geplante Start in der Wertachstadt auf November hinausgezögert worden. So wurde es offenbar auch den Mitarbeitern in Landsberg kommuniziert.

Doch nun die kurzfristige Kehrtwende: „Die Neueröffnung am Standort Kaufbeuren kommt nun doch nicht“, erklärt Poco auf Nachfrage. Die Entscheidung sei in den letzten Sommerwochen gefallen. Zu den Gründen will sich Poco nicht äußern – und auch die Eigentümerin, die Tessner-Gruppe in Goslar (Handel, Immobilien, Beteiligungen), ließ eine Anfrage unserer Zeitung zu den Hintergründen unbeantwortet.

Zumindest die Zukunft der Landsberger Poco-Mitarbeiter, die sich schon auf Fahrten nach Kaufbeuren eingestellt hatten, ist geklärt: Sie hätten allesamt ein Übernahmeangebot bekommen, unter anderem im neuen Einrichtungsmarkt in Augsburg-Oberhausen, der Anfang Juni eröffnet wurde.

Möbelhaus am Bavariaring: Stadt Kaufbeuren hofft auf „wirtschaftlich tragfähige Nachnutzung“

Bleibt jedoch die Frage, wie es nun am Bavariaring weitergeht. „Nach Kenntnis der Stadtverwaltung befindet sich der Eigentümer in laufenden Gesprächen mit potenziellen Nutzern“, erklärt Kaufbeurens Wirtschaftsreferent Andreas Bauer. Weitere Angaben könne die Stadt zu den „vertraulichen Vertragsverhandlungen“ nicht machen, so Bauer, der aber betont: „Die Stadtverwaltung verfolgt die Entwicklung des Standortes aufmerksam, da die Reaktivierung von Bestandsimmobilien ein wichtiges Anliegen für die städtebauliche Entwicklung und die lokale Wirtschaft ist.“ Deshalb befinde man sich auch im engen Austausch mit der Tessner-Gruppe und unterstütze „Initiativen für eine zeitnahe und wirtschaftlich tragfähige Nachnutzung des Möbelhauses – gerne weiterhin als Möbelhaus“.

Seit 1. Januar steht das Haus leer. Kurz zuvor hatte es einen großen Räumungsverkauf bei Opti-Wohnwelt gegeben – wie berichtet, hatte der Möbelhändler im Juli 2024 Insolvenz anmelden müssen. 20 Mitarbeiter waren am Standort Kaufbeuren beschäftigt gewesen. Wer an ihrer Stelle der Immobilie am Bavariaring wieder Leben einhauchen soll, bleibt nun weiterhin offen.

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