Fortschritt beim Intel-Deal: Milliardensumme von der Trump-Regierung geflossen
Die US-Regierung steigt beim Chipkonzern Intel ein. Das Unternehmen erhält eine Milliardensumme, Donald Trump frohlockt über einen weiteren Deal.
Santa Clara – Donald Trump schließt als US-Präsident nicht nur international Deals – etwa über seine Strafzölle oder mit dem Ziel, Anspruch auf seltene Erden zu gewinnen. Auch national kommt beim Republikaner immer wieder der Unternehmer durch. So handelte er eine milliardenschwere Vereinbarung mit dem US-Chipkonzern Intel aus. Mit zehn Prozent steigt die Regierung beim Unternehmen aus dem kalifornischen Santa Clara ein, zahlte dafür 5,7 Milliarden US-Dollar – also umgerechnet knapp 4,9 Milliarden Euro.
Der Betrag ging am Mittwochabend Ortszeit ein, wie Intel-Finanzchef David Zinsner laut der internationalen Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag (28. August) auf einer Investorenkonferenz erklärte. Nach Angaben des Weißen Hauses ist der Einstieg aber noch nicht endgültig besiegelt. Sprecherin Karoline Leavitt verwies darauf, dass die Details noch vom Handelsministerium ausgehandelt werden müssten.
Trump schließt Deal mit Intel: Unternehmen warnt vor negativen Reaktionen
Intel sprach in einer Unternehmensmitteilung von einem Gesamtvolumen von knapp 8,9 Milliarden US-Dollar für die Vereinbarung über Optionsscheine und Stammaktien. Zugleich wurde betont, die vorgesehenen Transaktionen könnten dazu führen, dass die Trump-Regierung zum größten Aktionär des Unternehmens werde. Die Folgen eines solchen Deals seien wegen der wenigen aktuellen Präzedenzfälle nicht absehbar, „negative Reaktionen von Investoren, Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten, anderen Geschäfts- oder Handelspartnern, ausländischen Regierungen oder Wettbewerbern“ könnten nicht ausgeschlossen werden.

Zinsner nannte die Beteilung der Regierung einen Anreiz für Intel, die Kontrolle über sein Auftragsfertigungsgeschäft Foundry zu behalten. Dieses bietet anderen Firmen die Möglichkeit, eigene Halbleiterchips in Intel-Fabriken herzustellen. Sollte Intels Beteiligung an seiner Foundry-Sparte unter 51 Prozent fallen, würde die Trump-Administration laut der Vereinbarung eine Option auf weitere fünf Prozent der Anteile erhalten. Dies ist laut dem Finanzchef jedoch unwahrscheinlich.
Trump setzt auf weitere Deals wie mit Intel: „Will viel mehr solcher Fälle haben“
Trump hatte bereits verkündet, dass er sich weitere Einstiege bei Unternehmen vorstellen kann. Vor Journalisten im Weißen Haus sagte der 79-Jährige laut der Deutschen Nachrichten-Agentur (dpa): „Ich will versuchen, so viel zu kriegen, wie ich kann.“ Die Situation mit Intel bezeichnete er als interessant, „aber ich hoffe, dass ich viel mehr solcher Fälle haben werde“.
Aktuell verlangt die Regierung von Chipkonzernen wie Intel oder AMD eine Abgabe von 15 Prozent der Erlöse auf Halbleiter-Verkäufe nach China. Ursprünglich will Trump sogar 20 Prozent für die Gewährung von Exportlizenzen verlangt haben. Bei der nun getätigten Zahlung an Intel handelt es sich um die bereits im vergangenen Jahr zugesagten Subventionen für den Ausbau der US-Produktion. Zwei Milliarden US-Dollar waren bereits zuvor geflossen.
Auch Deutschland hatte dem zuletzt kriselnden Unternehmen mit rund zehn Milliarden Euro an Subventionen locken wollen. Intel plante eine Chipfabrik in Magdeburg, machte jedoch mittlerweile einen Rückzieher. Insgesamt standen Investitionen von 30 Milliarden Euro im Raum, 3000 Arbeitsplätze sollten entstehen. (mg)