Trumps Ex-Gesandter warnt vor Friedensdeal mit Russland: „Putin will kein Ende des Krieges“
„Putin ist nicht vernünftig“: Jetzt warnt Trumps eigener Ex-Gesandter für die Ukraine den Präsidenten
Trump sieht sich kurz vor einem Friedensdeal. Doch der Ex-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Kurt Volker, warnt. Details müssten beachtet werden.
Washington, D. C. – Der US-Präsident Donald Trump sieht sich kurz vor einem Friedensdeal mit Russland. Kurt Volker, der während Trumps erster Amtszeit als US-Sonderbeauftragte für die Ukraine-Verhandlungen agiert hatte, sprach eine klare Warnung an seinen ehemaligen Chef aus: Trump unterschätzte die Absichten des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
„Putin ist nicht vernünftig. Er will kein Ende des Kriegs“
„Putin ist nicht vernünftig. Er will kein Ende des Kriegs“, sagte Volker im Interview mit der Kyiv Post. Der russische Präsident habe den Krieg absichtlich begonnen. Ziel sei es, „die gesamte Ukraine zu übernehmen und das russische Reich wieder aufzubauen.“
Deswegen ist der ehemalige Ukraine-Gesandte nicht sonderlich optimistisch, dass der Ukraine-Krieg bald enden würde: „Er wird diesen Krieg nur beenden, wenn er das Gefühl hat, dass die Kosten einer Fortsetzung zu hoch sind.“ Auch bei US-Präsident Trump kamen zuletzt Zweifel auf.

Scharfe Kritik an Trump-Regierung: Ex-Ukraine-Beauftragter gegen Krim-Zugeständnisse
Vor diesem Hintergrund kritisierte Volker auch die Zugeständnisse der USA an Russland. Die Krim möglicherweise als russisch anzuerkennen, sei „falsch“ und „unlogisch“. Der 60-Jährige verwies auf den historischen Kontext und die frühere Haltung der Trump-Regierung, die Krim nicht als russisch anzuerkennen.
Er stichelte auch gegen das Team der Trump-Administration: „Wenn Russland sagt: ‚Oh, die Krim war schon immer russisch‘, dann ist das einfach nicht wahr. Aber ich glaube nicht, dass es in der derzeitigen [Trump-]Regierung Leute gibt, die das wissen.“
Der US-Präsident hatte dem Time Magazine gesagt, dass die Krim „bei Russland bleiben“ würde – der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verstehe das. Selenskyj wies die Aussagen zurück und betonte, dass die Trump-Regierung im Jahr 2018, während seiner ersten Amtszeit, Russlands Annexion ablehnte.
Ex-Ukraine-Beauftragte: Steve Witkoff habe keine Ahnung vom Krieg mit Russland
Auch von dem jetzigen Ukraine-Beauftragten Steve Witkoff scheint Volker nicht viel zu halten. Zwar hatte er laut eigenen Aussagen Witkoff noch nie getroffen, wohl aber gesehen, was er in den Medien gesagt habe. Sein Urteil: „Es ist klar, dass er die Probleme nicht kennt, er kennt das Gebiet nicht, er kennt Russland nicht, er kennt die Ukraine nicht, er kennt die Geschichte nicht.“
Volker war US-Sonderbeauftragter für die Ukraine-Verhandlungen zwischen 2017 und 2019, während Trumps erster Amtszeit im Weißen Haus. Derzeit ist er Fellow des „Center for European Policy Analysis“. Volker meint, dass statt von Experten in der US-Regierung nun „alles von Trump persönlich gesteuert wird“.
Zuletzt hatte der Ukraine-Gesandte Witkoff vor allem mit Russland Friedensgespräche geführt. Fast drei Stunden sprach er am Freitag (25. April) mit Putin. Das vorherige Gespräch war kaum zwei Wochen her.
Wichtige Details für die Ukraine: Ex-Gesandter gibt Tipps für Trumps Friedensdeal
Der ehemalige Ukraine-Beauftragte kritisierte nicht die fehlende Bereitschaft, die Ukraine in die Nato aufzunehmen. Einen Tipp gab er allerdings: Um sich später Freiräume zu lassen, sollte man in einem Friedensabkommen die Nato unerwähnt lassen. Dass eine mögliche Nato-Mitgliedschaft der Ukraine abgelehnt wird, ist aktuell eine der Bedingungen von Trumps Friedensdeal.
Auch wäre es nicht zwangsweise notwendig, direkt das gesamte ukrainische Territorium zurückzubekommen. Man solle sich auf den Frieden konzentrieren, um danach das Territorium mit anderen Mitteln zurückzubekommen. Trumps Friedensplan sieht bislang vor, die aktuelle Frontlinie einzufrieren. Um das volle Staatsterritorium der Ukraine wiederherzustellen, bräuchte es allerdings auch die nötigen Voraussetzungen im Friedensabkommen.
Waffenruhe im Ukraine-Krieg als Steilvorlage für Putin?
Sollte dort auf westliche Waffenlieferungen an die Ukraine verzichtet werden, könnte dies eine Steilvorlage dafür sein, dass Russland bloß eine Kriegspause einlegt, um weiter aufzurüsten und die Truppen aufzufüllen. (lismah)