Osttiroler Berg „stark in Bewegung“ – Landwirt muss um seine Existenz bangen

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Ein Hof in Innervillgraten wurde evakuiert. Ursache ist ein Berg, der sich bewegt. Es könnten große Massen an Gestein herabstürzen.

Tirol – Berge, unberührte Natur und frische Luft: Jedes Jahr zieht es viele Menschen nach Tirol. Wo einige Urlaub machen, ist er zu Hause – und sorgt sich um seine Existenz: Im Osttiroler Innervillgraten lebt Landwirt Albrecht Ortner. Seit dem Frühjahr 2023 ist ein Bergrücken oberhalb von Innervillgraten (Bezirk Lienz) in Bewegung und bedroht seinen Hof. Der Bauer steht sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand. Sein Hof wurde evakuiert. Entwarnung? Fehlanzeige.

„Der Berg ist stark in Bewegung“: Sturm „Vaia“ soll für die Entwicklungen verantwortlich sein

Steinschlag – erst leicht, dann vermehrt – machte eine Evakuierung des Hofes Ende Januar 2024 unumgänglich, wie aus einem Bericht des ORF hervorgeht. Laut Gemeinde seien die Hangbewegungen eine Folgeerscheinung des Sturmtiefs „Vaia“. 2019 sei oberhalb des Hofes des Bauers noch dichter Wald gewesen. Seit dem Sturm sei davon nicht mehr viel übrig und der Hang ein „Problemhang“, wie der Rundfunk berichtete.

„Der Berg ist stark in Bewegung. Entwarnung gibt es leider noch immer keine“, sagte Innervillgratens Bürgermeister Andreas Schett der Kronen Zeitung. Weitere 30.000 Kubikmeter an Material würden drohen hinabzustürzen.

Berg in Bewegung ist wie eine Zeitbombe – Landwirt muss um Existenz bangen

Für den Landwirt in Österreich sind die Entwicklungen dramatisch. Der Berg sei wie eine tickende Zeitbombe, man wisse nicht, wann und in welchem Ausmaß etwas herunterkomme, zitiert der ORF den 45-Jährigen. Seine Mutter und er sind übereinstimmenden Medienberichten zufolge in einem Ferienhaus untergebracht, einige Tiere bei einem befreundeten Bauern. Doch wie es weitergeht, bleibt vorerst offen. Für Experten sei es „schwer zu sagen, welche Maßnahme die beste ist“, so der Bürgermeister zu der Kronen Zeitung.

In Innervillgraten in Tirol sind Bewohner nach einem Steinschlag evakuiert worden.
In Innervillgraten in Tirol sind Bewohner nach einem Steinschlag evakuiert worden. (Archivbild) © Tobias Hohenacker/Imago

Mitte März soll es einen runden Tisch geben. Zwei Optionen gebe es: „Ob ein Teil des Gebäudes abgerissen werden muss und das Gehöft durch Schütt- und Mauerkonstruktionen gesichert wird oder der Berg oben abgetragen wird, wird sich hoffentlich bald entscheiden“, sagte er. Eine andere Möglichkeit, nämlich eine Sprengung, werde ausgeschlossen.

Indes kommt es in Tirol auch immer wieder zu Lawinenabgängen. Eine Lawine riss einen 74-jährigen Mann und ein Auto mit. (mbr)

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