Bundestagswahl 2025: Dr. Florian Dorn will Stimmungswandel in der Wirtschaft schaffen

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Dr. Florian Dorn (CSU) sieht die Notwendigkeit einer „Agenda für die Fleißigen“, um aus dem aktuellen deutschen Krisenmodus herauszukommen. © Tom Otto

Für die CSU tritt Dr. Florian Dorn als Direktkandidat im Wahlkreis 255 Memmingen-Unterallgäu an. Mit unserer Redaktion sprach er über seine Werte und seine Pläne, wie er die Region in Berlin vertreten wolle.

München/Bad Grönenbach – Der promovierte Volkswirt Florian Dorn kommt aus Bad Grönenbach und lebt aktuell in München. Dort arbeitet der zweifache Familienvater seit mittlerweile neun Jahren als Berater beim ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. Als persönlicher Referent von Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, dem Präsidenten des ifo Instituts, hat er gute Zugänge zu den Schaltstellen in Wirtschaft und Politik. Neben VWL hat Dr. Florian Dorn auch Soziologie und Politik in Mannheim, München und Berkeley (USA) studiert.

Der heute 38-Jährige hat sich bereits früh für Politik interessiert und in Bad Grönenbach sowie im Unterallgäu aktiv bei der Jungen Union (JU) mitgearbeitet und dort einige Ämter bekleidet. Für die JU war auch im Landesfachausschuss für Wissenschaft und Digitales. Dorn versteht sich noch heute in der Politik- und Wirtschaftsberatung als „Stimme der Wissenschaft“ und will die Entscheidungsträger in der Politik mit Wissen ausstatten.

Von der CSU wurde er mit einer komfortablen Mehrheit von über 75 Prozent der Stimmen aus einem fünfköpfigen Bewerberkreis als Direktkandidat gewählt. Auf die Absicherung seiner Kandidatur über einen Listenplatz der Partei hat er ausdrücklich verzichtet.

Bundestagswahl 2025: Dr. Florian Dorn äußert sich zur „Brandmauer“ und distanziert sich zur AfD

Die aktuelle „Brandmauer“- Diskussion über eine mutmaßliche informelle Zusammenarbeit mit der AfD im Bundestag ist Dorn im Gespräch mit unserer Zeitung tendenziell unangenehm. Das Thema wird seiner Meinung nach jedoch deutlich zu hoch gehängt, „die Kommunikation darüber hätte allerdings deutlich besser sein können“, räumt er ein.

UnionsKanzlerkandidat Friedrich Merz habe erneut sehr deutlich eine Zusammenarbeit mit der AfD abgelehnt, betont Dorn. Die Union hätte, seiner Ansicht nach, umgekehrt auch nie einem AfD-Antrag zugestimmt. Merz habe mit seinem Antrag Glaubwürdigkeit demonstrieren wollen und dem AfD-Vorwurf der Untätigkeit und Unfähigkeit entgegentreten wollen.

Der Bewertung, dass die Union und die AfD ähnliche Politikprogramme hätten, tritt er mit Bestimmtheit entgegen. In der Europa-Politik, bei der Energiepolitik, der Migration oder dem Wohnungsbau unterscheide sich das Unions-Programm deutlich von der AfD. Während diese die EU ablehne, sehe die CSU/CSU Europa als Garantie im geopolitischen Wettbewerb zwischen Amerika, Russland und China. Der EU-Binnenmarkt ist für die deutsche Wirtschaft der wichtigste Absatzmarkt, so der promovierte Volkswirt.

Auch in der Energiepolitik benennt Dorn deutliche Unterschiede zur politischen Rechtsaußenpartei. Die Unionsparteien seien eindeutig für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und eine Abkehr von den CO2- verursachenden Energieträgern. Gas sei zwar ein Übergangs-Energieträger, habe die deutsche Wirtschaft jedoch nur verwundbar gemacht von äußeren Einflüssen. Mit der Förderung von Photovoltaik sei man auf dem richtigen Weg und dürfe nun die Förderlandschaft nicht wegbrechen lassen. Die „Rolle rückwärts“ der AfD bei der Atomenergie bringe weder Deutschland noch die Welt voran.

Dr. Florian Dorn fordert rasche Lösungen aktuelle Herausforderungen

Auch bei der Migrationspolitik seien die Unterschiede sehr deutlich: Allein die Wortwahl der geforderten „Remigration“ sei absolut menschenverachtend und verdeutliche die dahinterstehenden Werte derjenigen, die so etwas fordern. Es sei auch unlauter, die wachsende Zahl der Obdachlosen mit der Migrationsfrage zu verknüpfen. Dorn sieht auch, dass das Bauen sehr teuer geworden sei, unter anderem auch durch Auflagen und Regulierungen bei Neubau und Sanierungen. Das führe zu Verlangsamung einerseits und dazu, dass nur noch exklusive Wohnungen gebaut würden, die teuer verkauft werden könnten.

Für Dr. Florian Dorn müssten diese und andere Probleme rasch angegangen werden. Bis zum Sommer müsse eine entsprechende Stimmungsumkehr in der Wirtschaft und der Gesellschaft geschafft werden, damit es positiv vorangehen könne. Insgesamt sei jedoch ein Vierjahresprogramm zum Umbau gefordert. Erst sollten die Eckpfeiler für die Zukunft benannt werden und dann in den einzelnen Feldern zukunftstaugliche Entscheidungen getroffen werden. Dazu gehöre auch eine „Agenda für die Fleißigen“, nämlich das eingelöste Versprechen, dass Arbeit und Investitionen sich wieder lohnen.

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