Enormer Felssturz in Österreich: Beliebtes Ziel für Bergsteiger und Kletterer betroffen

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Am Birnhorn ging ein riesiger Felssturz ab. Es liegen keine Hinweise auf Verletzte vor. © Gerald Lehner/Facebook

Am Birnhorn nahe Zell am See im Salzburger Land hat sich ein enormer Felssturz ereignet. Ein Hubschrauber suchte nach Verschütteten. Die Ursache verblüfft.

Leogang – Das Birnhorn ist mit einer Höhe von 2634 Metern der höchste Berg der Leoganger Steinberge im Salzburger Pinzgau nahe Zell am See. Seine rund 1400 Meter hohe, großteils aus Dolomit bestehende Südwand oberhalb von Leogang ist nach der benachbarten Watzmann-Ostwand in Bayern die höchste der Ostalpen und darum bei Bergsteigern ein beliebtes Kletterziel.

Am Mittwoch herrschte in der Bergwand Lebensgefahr: Am Nachmittag löste sich ein gewaltiges Stück Fels aus der Wand und donnerte in die Tiefe. Der Landesregierung in Salzburg zufolge brachen in etwa 1850 Metern Seehöhe rund 10000 Kubikmeter Kalkstein mit einem Gewicht von rund 25000 Tonnen heraus – das entspricht etwa dem Gewicht von 400 Leopard-2-Panzern.

Die Gesteinsmassen stürzten rund 800 Meter tief in den darunterliegenden Örgenkessel. Gerald Gerald Valentin vom Landesgeologischen Dienst hat am Donnerstagnachmittag per Hubschrauber aus der Luft den Felssturz begutachtet. Ein Video dokumentiert den Flug.

Die Erklärung für die Ursache für den enormen Felssturz ist verblüffend einfach

Das Ergebnis des Fluges erklärt Valentin in einer Pressemitteilung des Landes Salzburg: „Schäden an Gebäuden oder Wald gab es dabei keine, da es sich um hochalpines Gelände handelt.“ Auch Wanderwege seien verschont geblieben, wenn auch nur knapp. „Da das Gelände im Winter relativ unzugänglich ist, brauchen wir keine weiteren Maßnahmen“, erklärt Valentin weiter.

Die Schneedecke am Birnhorn sorgte ihm zufolge dafür, dass die herunterstürzenden Felsbrocken relativ weit transportiert wurden. „Rund einen Kilometer schlitterte das Material auf dem Schnee bis auf eine Seehöhe von rund 1050 Metern.“

Weitere Felsstürze habe es nicht gegeben. Und er fügt hinzu: „Die Witterung spielte in diesem Fall keine Rolle. Eine Kluft im kompakten Kalkstein war die Schwachstelle, die dem Gewicht von rund 25000 Tonnen einfach nicht mehr Stand gehalten hat.“

Serie schwerer Fels- und Bergstürze legt Verbindung zu Klimawandel nahe

In den vergangenen Monaten hatte es mehrere teils gewaltige Berg- und Felsstürze in den Alpen gegeben. Zweimal gingen bereits in diesem Winter am Westufer des Gardasees Gesteinslawinen nieder. In den meisten Fällen gaben Experten dem Klimawandel schuld. Starker Regen habe Felsen unterspült, auftauender Forst festgefrorene Felsen gelöst oder Frost und Auftauen im Wechsel Gestein gesprengt.

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