BMW München feiert Art Cars und BMW-3er-Serie: Kunst auf Rädern

Doch noch ein zweites Jubiläum feiert der bayerische Automobilhersteller in diesem Jahr. Auch die BMW Art Cars werden heuer 50. Seit fünf Jahrzehnten führt das Münchner Unternehmen dieses abgefahrene Projekt stetig fort. Die Idee: Große Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt gestalten ihr persönliches Gefährt. Und groß heißt: groß. Roy Lichtenstein (1977), Robert Rauschenberg (1986), Jeff Koons (2010), Cao Fei (2016) und John Baldessari (2016) sind nur sechs der inzwischen 20 Art-Car-Gestalter, die sich seit 1975 kreativ austoben durften. Am wohl lässigsten tat’s Andy Warhol. 1979 hat er die Farbe direkt aufs Blech gehauen – in nur 28 Minuten. Danach seine Unterschrift mit dem bloßen Finger in den nassen Lack gesetzt. Mit welchem, ist nicht überliefert. Aber man denkt gleich an das Prinzip der Pop-Art-Ikone: Einerseits ist er selbst Teil der ㈠riesigen Kapitalismusmaschinerie – gleichzeitig scheint er ihr immer wieder den Mittelfinger zu zeigen. Oder Olafur Eliasson (Art Car 16, 2007). Er entfernte die Außenhülle eines wasserstoffbetriebenen BMW und ersetzte sie durch eine durchscheinende Haut aus Stahlgeflecht, Metallplatten, Eisschichten; auf diese Weise hat er eine Art modernes Fossil erschaffen – da werden Technologie, Zeitgeist, Fortbewegung der Zukunft künstlerisch hinterfragt. Ein neuer opulenter Bildband erzählt diese und all die anderen spannenden Geschichten hinter jedem Kunstwerk auf vier Rädern. Nur ein Auto? Von wegen!