US-Moderator macht Witz, der Trump zur Weißglut bringen könnte
Donald Trump trug am 31. Oktober eine orangefarbene Müllmann-Weste. Der Witz, den Moderator Jimmy Kimmel darüber reißt, dürfte den Republikaner aus der Reserve locken.
Der Moderator und Komiker Jimmy Kimmel hat sich in seiner Late-Night-Show am Donnerstagabend (31. Oktober) über Donald Trumps Müllmann-Outfit lustig gemacht. „Der Müll fährt den Wagen“, sagte er und verglich Trump mit einem „Vierjährigen, der sein Kostüm nicht ausziehen will“. Aber es stehe ihm auch wirklich gut.
Und: „Die Weste wird ihm nützlich sein, wenn er mit den anderen Häftlingen am Straßenrand Müll aufsammelt“, sagte Kimmel. Dieser Witz könnte den ehemaligen Präsidenten zur Weißglut bringen. Er ist nicht viel anders als ein Witz, den Kimmel Anfang des Jahres machte und der den ehemaligen Präsidenten so erschütterte, dass er sich seitdem darüber beschwert.

Jimmy Kimmel Witz: Sind Trumps Wutausbrüche „fehlende Selbstironie“ oder Strategie?
Im März 2024 schrieb Trump auf Truth Social eine wütende Nachricht, die sich an Jimmy Kimmel richtete, der in dem Moment die Oscars moderierte. Kimmel las den Witz während der Veranstaltung live vor und sagte dann, er sei überrascht, dass Trump noch zusehe. „Ist im Gefängnis nicht schon Schlafenszeit?“, fragte Kimmel.
Mit diesem Witz kam Trump nicht klar. Noch Monate später regte er sich darüber auf, teilte die Szene am 6. Oktober erneut auf Truth Social. Kimmel sei ein „Trottel“, der am „Trump-Verwirrungs-Syndrom“ leide. „Und das alles zusätzlich zu den wirklich schlechten Einschaltquoten für Jimmy“, fügte er hinzu.
Dass Trump so allergisch auf Humor über ihn reagiere, liege daran, dass ihm „Selbstironie fehlt“, sagt die Humor-Expertin Eva Ullmann BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. Sie diagnostiziert Donald Trumps Humor als „aggressiven Humor, der Distanz schafft“ und mit dem er nur „sehr dominante Menschen erreicht, die die Ordnung des patriarchalen Systems beibehalten wollen“, ganz im Gegensatz zu Kamala Harris, deren Humor sozialer Natur sei.
Der US-Experte Julian Müller-Kaler von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) sieht in Trumps Wutausbrüchen, eine „Kombination aus Tabubruch und Authentizität“. Diese sei ein entscheidender Teil von Trumps Strategie. „Das Wirre und Verrückte ermöglicht Trump die Verbindung mit dem ‚einfachen Mann‘, und das Gefühl, dass er für die bestehenden Probleme ein viel besseres Verständnis hat als ‚abgehobene politische-korrekte Eliten‘“, sagt Müller-Kaler BuzzFeed News Deutschland.
Donald Trumps Müllmann-Outfit war kein Halloween-Kostüm
Bei Donald Trumps Müllmann-Outfit handelte es sich übrigens nicht um ein Halloween-Kostüm. Der Republikaner nutzt die letzten Tage des US-Wahlkampfs dafür, in Wisconsin mit einer orangefarbenen Weste in einem Müllwagen herumzufahren. Später auf der Bühne sagte er, Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris hielten Millionen Amerikaner und Amerikanerinnen für Müll.
Damit reagierte er auf Joe Bidens Aussage „Der einzige Müll, den ich da treiben sehe, sind seine Anhänger.“ Sie fiel nach dem Auftritt des Comedians Tony Hinchcliffe bei einem Trump-Wahlkampfevent. Hinchcliffe hatte das US-Gebiet Puerto Rico als im Ozean schwimmende Insel aus Müll bezeichnet. Die Äußerung löste heftige Empörung in Puerto Rico aus. Für Trump könnte das zum Problem werden, denn im Swing State Pennsylvania leben rund 500.000 potenzielle puerto-amerikanische Wähler.