Neue Umfrage zeigt: Union lässt AfD hinter sich – Deutsche werden mit Kanzler Merz langsam warm
Friedrich Merz´holpriger Start als Kanzler bügelt sich immer mehr glatt: In einer ZDF-Umfrage geben inzwischen mehr als die Hälfte der Deutschen an, „eher zufrieden“ zu sein.
Mainz/ Berlin - Zwei Prozentpunkte mehr für CDU/CSU, einen Punkt minus für AfD und Grüne: Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, wären CDU/CSU klar an der Spitze. Beim ZDF Politbarometer haben vom 24. bis 26. Juni 2025 etwa 1.378 zufällig ausgewählten Wahlberechtigte abgestimmt.
So würden die Befragten ihre Stimmen verteilen:
- CDU/CSU: 29 Prozent
- AfD: 22 Prozent
- SPD: 15 Prozent
- Die Grünen: 12 Prozent
- Die Linke: 10 Prozent
- BSW: Drei Prozent
- FDP: Drei Prozent
- Andere Parteien: Sechs Prozent
Damit ist auch klar: CDU/CSU und SPD hätten zusammen ganz knapp keine parlamentarische Mehrheit mehr.
Beliebtheit der Politiker in Deutschland: Merz verbessert sich als einziger
Bewerten ließ die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF Politbarometer auch die Beliebtheit von Politikern und Politikerinnen. Der einzige, der hier an Beliebtheit zulegen konnte, war Friedrich Merz.

Nach sieben Wochen als Kanzler sind zum ersten Mal mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten mit seiner Arbeit als Bundeskanzler eher zufrieden (eher unzufrieden: 34 Prozent). Noch besser bewerten die Wählerinnen und Wähler die Arbeit von Friedrich Merz im Bereich der internationalen Politik: 63 Prozent der Befragte sagen, dass er seine Sache hier eher gut macht, mit 29 Prozent weniger als ein Drittel stellen dem Kanzler in diesem Politikfeld ein schlechtes Zeugnis aus. In der vergangenen Woche hatte Merz an drei internationalen Gipfeln teilgenommen - er war auf dem Treffen der G7, auf dem Nato-Treffen sowie auf einem EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs - und hatte die Befragten hier offenbar überzeugt.
Beliebtheit von Politikern: Fast alle mit Verlusten in den Top Ten, Pistorius (SPD) führt weiter
Bewertet werden die Politiker in diesem Fall auf einer Skala von -5 bis +5. Im Einzelnen erreichten sie folgende Werte:
- Boris Pistorius: 2,1
- Lars Klingbeil: 0,6
- Johann Wadephul: 0,5
- Friedrich Merz: 0,3 (verbessert von 0,0)
- Katherina Reiche: -0,2
- Robert Habeck: -0,4
- Markus Söder: -0,4
- Alexander Dobrindt: -0,4
- Sahra Wagenknecht: -0,2
- Alice Weidel: -2,5
Weitere Themen in der ZDF-Umfrage: Verteidigungsausgaben, Haushalt
Auf dem Bundesparteitag der SPD am Wochenende sollen Lars Klingbeil und Bärbel Bas als Parteivorsitzende (wieder-)gewählt werden. Das kommt nicht überall gut an: Nur 41 Prozent glauben, dass Klingbeil und Bas die SPD erfolgreich in die Zukunft führen werden, 40 Prozent sehen das nicht so.
In der internationalen Nachrichtenlage fast etwas untergegangen ist, dass die Bundesregierung den Haushaltsentwurf 2025 beschlossen hat - mit einer Schuldenaufnahme in Rekordhöhe. Das kommt bei etwas mehr als der Hälfte gut an: 55 Prozent halten die Aufnahme dieser sehr hohen Schulden angesichts der aktuellen Herausforderungen für richtig, 39 Prozent halten das für nicht richtig.
Was die Erhöhung der Verteidigungsaufgaben für das neu beschlossene Fünf-Prozent-Ziel der Nato angeht, stehen zwei Drittel der Deutschen hinter der Entscheidung. Demnach sind 65 Prozent der Befragten für eine entsprechende Anhebung, 30 Prozent lehnen das ab. Die restlichen der von der Forschungsgruppe Wahlen befragten Bürgerinnen und Bürger antwortete mit „weiß nicht“. Deutliche Unterschiede gab es hier zwischen Ost und West: 68 Prozent der Westdeutschen sind für die Erhöhung, bei den Ostdeutschen liegt die Zustimmung nur bei 49 Prozent. (kat)