Weitefeld im Westerwald: Täter nach Dreifachmord weiter auf der Flucht

Täter nach Dreifachmord im Westerwald weiter auf der Flucht - Tat wohl im familiären Umfeld 

Montag, 7. April, 10.11 Uhr: Ein brutaler Dreifachmord erschüttert das beschauliche Weitefeld im Westerwald. In einem Einfamilienhaus wurden die Leichen einer 44-jährigen Frau, ihres 47-jährigen Ehemanns und ihres 16-jährigen Sohnes entdeckt. Die Polizei fand die Toten, teilweise mit Kabelbindern gefesselt, nachdem ein Notruf kurze Zeit zuvor eingegangen war. Der Täter ist flüchtig. 

Jetzt berichtet "RTL" über mysteriöse Umstände am Tatort. Unter anderem wurde ein Motorradhelm gefunden, der möglicherweise dem Täter gehört. Dies sei aber noch nicht bestätigt.

Klar ist: In der Nacht auf Sonntag geht gegen 3.45 Uhr der Notruf bei der Polizei ein. Die 44-jährige Nadine S. schreit am Telefon um ihr Leben, wie "RTL" berichtet. Polizisten machen sich sofort auf den Weg nach Weitefeld. Doch dort dann die schreckliche Entdeckung. Die Beamten findet Nadine S., ihren Mann und den erst 16 Jahre alten Sohn tot vor. 

Die Beamten sehen dann noch eine Person vom Tatort fliehen. Es könnte sich dabei um den mutmaßlichen Dreifachmörder handeln. Und sie finden den bereits erwähnten Motorradhelm. Aus Polizeikreisen heißt es, dass vieles darauf hin deutet, dass sich die Tat im familiären Umfeld abspielte.

Drei Menschen sind in Weitefeld im Westerwald (Rheinland-Pfalz) tot aufgefunden worden. Der oder die Täter sind weiter auf der Flucht. "Die Ermittlungen dauern an, wir können keine Festnahme vermelden", sagte ein Polizeisprecher am frühen Morgen. Es seien sehr viele Hinweise eingegangen, denen die Polizei nun nachgehe. 

Zur Tatwaffe wollte sich der Sprecher am Morgen weiter nicht äußern. "Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir dazu keine Angaben machen", sagte er. Unklar ist auch weiter, ob es ein Täter oder mehrere sind. "Eine mutmaßlich männliche Person ist am Tatort gesehen worden, wir können aber nicht ausschließen, dass es im Hintergrund weitere Personen gab", sagte er.

Erste Details: Drei Personen wurden Opfer eines Gewaltverbrechens

Unter den Todesopfern in Weitefeld im Westerwald sind zwei männlich und eines weiblich. Das sagte ein Polizeisprecher. Die drei Personen wurden Opfer eines Gewaltverbrechens. Nach unbestätigten Hinweisen könnten Schuss- oder Stichwaffen bei der Tat eingesetzt worden sein. In der Nähe der Opfer seien Kabelbinder gefunden worden, berichtete die "Bild"-Zeitung am Sonntagabend.

Es deute vieles darauf hin, dass es sich um eine Tat im Kontext eines familiären Umfeldes handele, so der Sprecher. Bei den Opfern handle es sich um einen 47 Jahre alten Mann, eine 44 Jahre alte Frau und deren 16-jährigen Sohn, teilte die Polizei am Abend mit.

Hinweise auf Motiv im familiären Umfeld

Für ein Motiv im familiären Umfeld spreche neben der frühen Uhrzeit auch der Tatort - ein Einfamilienhaus, erläuterte der Sprecher. Die Polizei sei gegen 3.45 Uhr am Sonntagmorgen mit einem Notruf informiert worden. Als die Beamten eintrafen, sei eine Person, wohl ein Mann, zu Fuß geflohen. Nach unbestätigten Hinweisen könnten Schuss- oder Stichwaffen bei der Tat eingesetzt worden sein. Eine Polizeisprecherin sagte zu dem Notruf: "Es war eine schreiende Person."

Die Ermittler suchten am Sonntag zunächst noch nach dem mutmaßlichen Täter, unter anderem mit einem Helikopter über einem angrenzenden Wald. Die Suche werde so lange weitergehen, bis die Person gefasst sei, auch in der Nacht, sagte eine Polizeisprecherin am späten Sonntagnachmittag. Die Beamten blieben im Ort weiter präsent. 

Die Polizei sperrt den Ortseingang von Weitefeld im Westerwald.
Die Polizei sperrt den Ortseingang von Weitefeld im Westerwald. dpa

Drei Tote im Westerwald gefunden - Polizei warnt vor Anhaltern

Die Polizei konnte die nach dem Schreckensmeldungen vom Morgen die Bürger aber erstmal beruhigen. "Anhaltspunkte für eine konkrete Gefährdung der Öffentlichkeit bestehen zum jetzigen Zeitpunkt nicht", hieß es von der Polizei. Dennoch warnt die Polizei, dass sich Menschen in Weitefeld und der näheren Umgebung nicht draußen aufhalten sollen und bittet Autofahrer darum, keine Anhalter mitzunehmen. 

Weitefeld abgeriegelt - Polizei mit Hubschrauber vor Ort

Die Polizei hatte den Ort abgesperrt. Jedes Auto, das hinein- oder hinausfahren wolle, wurde kontrolliert, sagte ein dpa-Reporter. Es seien Polizisten mit Schutzhelmen und Maschinenpistolen im Einsatz, ein Hubschrauber sei in der Luft unterwegs. 

Spurensicherung und Polizei arbeiten in Weitefeld im Westerwald.
Spurensicherung und Polizei arbeiten in Weitefeld im Westerwald. dpa

"Das ist schrecklich" - Bürgermeister entsetzt

Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler (parteilos) sei tief betroffen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Das nimmt einen mit. Man kennt ja die Menschen hier im Ort. So eine Tat hätten wir uns nie vorstellen können".

Die Polizei habe ihn am frühen Morgen gegen fünf Uhr gebeten, die lokale Schule für das SEK aufzuschließen. "Seitdem ist die ganze Zeit was los", so der 68-Jährige. Der Ort sei weiterhin vollkommen abgeriegelt. "Die Leute aus dem Dorf rufen ja nicht die Polizei an, die rufen mich an und wollen wissen, was los ist", berichtete Keßler.

Der Verbandsbürgermeister des nahe gelegenen Daaden-Herdorf, Helmut Stühn (parteilos), sagte: "Das ist schrecklich. Ich kann mir vorstellen, dass die schreckliche Tat schon zu einer großen Betroffenheit geführt hat und nicht fassbar ist."

mit dpa