„Von vorwiegend älteren Herren abgrenzen“: Sprecher erklärt, wie Passanten auf Plakat reagieren sollen
„Persönlich und nahbar“ wolle man die Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl präsentieren, heißt es bei Volt. Was bei potenziellen Wählern hängen bleiben soll.
München – „Weniger ist bei Wahlplakaten oft mehr“, erklärt Simon Hastreiter, Volt-Pressesprecher in München. Diesem Grundsatz sei die Partei auch bei der Präsentation ihrer Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl gefolgt. Maral Koohestanian (33) ist in München auf zahlreichen Plakaten zu sehen, die hervorstechen sollen. „Wir grenzen uns von den vorwiegend älteren Herren und oft überladenen Plakaten der anderen Parteien ab“, sagt Hastreiter.
Etwa 1500 Volt-Plakate habe man (Stand: Ende Januar 2025) im Stadtgebiet von München platziert, gibt der Volt-Sprecher an. „Unsere Mitglieder sind laufend dabei, weitere Plakate aufzuhängen und zerstörte Plakate zu ersetzen. Es werden bis zur Bundestagswahl daher voraussichtlich noch einige hundert weitere dazu kommen.“
Plakate zur Bundestagswahl: Von Volt-Spitzenkandidatin wird nur Vorname genannt
Spitzenkandidatin Koohestanian, die den kurzfristigen Neuwahl-Termin im Herbst 2024 kritisiert hatte, wird lediglich mit einem Bild und ihrem Vornamen in Szene gesetzt. Die sei „persönlicher und nahbarer“ und passe gut zum Auftreten der Partei. Auf der anderen Seite des Plakats ist der Partei-Slogan „Holen wir uns die Zukunft zurück“ aufgedruckt, dazu einer von fünf möglichen Untertiteln.

Volt-Sprecher Hastreiter erklärt die Aufteilung von Bild und Slogan: „Im Schnitt nimmt ein Passant ein Plakat in nur 0,3 Sekunden im Vorbeigehen/-fahren wahr. Unsere Plakate fokussieren sich auf das Wesentliche und schaffen daher einen hohen Wiedererkennungswert.“
Volt-Plakat zur Bundestagswahl: „Fokus auf junger Frau, die herausfordert“
Was bei potenziellen Wählern hängen bleiben soll: „Passanten erkennen: Volt, lila, junge Frau und unseren wiederkehrenden Slogan. Somit liegt der Fokus auf einer Person (einer jungen Frau), die (heraus)fordert, und unseren Slogan glaubhaft repräsentiert.“
Koohestanian, die als Dezernentin in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden arbeitet, hat 12.000 Follower auf Instagram. Denen präsentiert sie im Wahlkampf viele Beiträge, die ihre Person in den Vordergrund rücken. Dafür gibt es von der Community viel Zuspruch. „Damit kann man sich viel besser identifizieren, als mit allen anderen alten oder verbohrten Politikern“, heißt es in einem Kommentar. Nach Reaktionen, die auf das Aussehen der 33-Jährigen abzielen, muss man lange suchen; aber auch diese gibt es.
Vor dem Wahltag am 23. Februar sei kein Auftritt mit Koohestanian in München geplant, informiert der Volt-Sprecher. Mit Blick auf die ungewöhnlich knappen Fristen gibt es für Briefwähler aus der Landeshauptstadt in diesem Jahr einige Dinge zu beachten.