Mutmaßliche Geheimdienst-Infos: Putin hat angeblich neue Ziele im Ukraine-Krieg

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Russlands Präsident Wladimir Putin hält an seinen Plänen fest. Bis Ende 2026 sollen neue große Gebiete in der Ukraine eingenommen werden. © Itar-Tass/Imago/Screenshot Telegram/Montage

Wladimir Putin hat angeblich Pläne gefasst: Eroberungen ostukrainischer Gebiete bis 2026 sind nur ein Baustein einer kolportierten neuen Taktik.

Moskau – Die Hoffnungen, dass Putin seinen Ukraine-Krieg mittels Verhandlungen zu einem baldigen Ende bringen will, sind wohl vergebens. Das zeigte sich bei der Jahrespressekonferenz Putins. Ein weiteres Indiz: Russlands Präsident arbeite an der Umsetzung eines neuen mittelfristigen Kriegsplans für die Ukraine, schreibt die Bild unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Dieser sehe die Eroberung weiter Gebiete des viel kleineren Nachbarlandes vor.

Russland setze dabei auf ein weiteres Nachlassen der westlichen Unterstützung für die Ukraine – sowie auf Scheinverhandlungen, um die Welt über die „friedlichen Absichten“ Russlands in die Irre zu führen. Zudem hat der Kreml seiner Armee konkrete Ziele gesetzt, was die Neueroberungen in der Ukraine angeht.

Russland plant bis 2026 angeblich Einnahme neuer großer Gebiete der Ukraine

Putin kolportierte Strategie fokussiert sich auf den Osten der Ukraine. Bis Ende 2024 soll der gesamte Donbass, einschließlich der Gebiete Donezk und Luhansk, unter russischer Kontrolle sein. Bislang hält die Ukraine Städte wie Kramatorsk oder Slowjansk. Die Front solle sich aber verlagern: Truppen sollen dem Bericht zufolge bis an den Fluss Oskil in der Region Charkiw vorrücken.

Für die Jahre 2025 und 2026 seien weitere Eroberungen geplant. Binnen 36 Monaten sollen die gesamten ostukrainischen Gebiete links des Dnjepr eingenommen werden. Der Fluss bilde dann nach den Plänen Moskaus die neue Front, zitierte die Bild einen Insider. Gemeint sind vor allem Saporischschja, Dnipro und Charkiw. Derartige Pläne hegt Putin im Süden angeblich nicht. Ihm gehe es dort hauptsächlich darum, die Front entlang des Flusses Dnjepr zu halten und ein ukrainisches Vordringen in Richtung Krim zu unterbinden.

Putins perfide Taktik: Kreml-Chef will Unterstützung für Ukraine eindämmen – und mehr Soldaten

Putin hoffe zudem auf ein Einknicken des Westens. Sein Plan sei es, die Unterstützung des Westens für die Ukraine indirekt stark zu reduzieren. Dafür benötigt er einen US-Präsidenten, der die Hilfe extrem herunterfährt. Durch Scheinverhandlungen mit der Ukraine wolle Putin unterdessen Frieden suggerieren, während er die Kampfhandlungen hochfährt.

Laut den mutmaßlichen Geheimdienst-Informationen basiert der russische Plan unter anderem auf den Annahmen, dass die russische Kriegswirtschaft wie geplant weiter anzieht, dass jedes Jahr weitere 100.000 Wehrdienstleistende und Mobilgemachte in der Ukraine verheizt werden können und in den USA ein Präsident an die Macht kommt, der die militärische Unterstützung der Ukraine drastisch reduziert oder ganz einstellt. Zudem sehe Russland laut jüngsten Erkenntnissen keinen Widerspruch zwischen Verhandlungen mit der Ukraine und einem weiteren militärischen Vordringen.

Putins Strategie zeigte sich auch auf seiner großen Pressekonferenz zum Jahresende. Der Kremlchef hielt in Moskau an den Zielen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine fest und gab keine Signale für ein baldiges Ende der Kämpfe. Der Kremlchef deutete kein Einlenken an. Die Ziele der „militärischen Spezialoperation“ – wie Russland den Krieg gegen die Ukraine bezeichnet – blieben unverändert, sagt Putin.

„Es wird Frieden herrschen, wenn wir unsere Ziele erreicht haben“, erklärte er. Zudem bestehe für die Armee keine Notwendigkeit für eine weitere Mobilisierung von Reservisten. Bislang hätten sich rund 486.000 Freiwillige beim Militär verpflichtet, zusätzlich zu den 300.000 Soldaten, die im vergangenen Jahr bei der Teilmobilmachung eingezogen worden seien. „Der Zustrom nimmt nicht ab“, fügte Putin hinzu.

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