Habeck begründet sein Bundestags-Aus – Lanz wittert andere Gründe
Am Dienstagabend hat Robert Habeck im ZDF-Talk von Markus Lanz darüber gesprochen, dass er sein Bundestagsmandat ab dem 1. September niederlegen wird. Der Grünen-Politiker hat eine klare Entscheidung getroffen und möchte vorerst einen neuen Weg außerhalb des Bundestages gehen.
Habeck: "Für immer ist ein viel zu großes Wort"
Habeck erklärte, dass er sich nicht vollständig aus der Politik zurückziehen wolle. Er sagte: "Für immer ist ein viel zu großes Wort. Das kann man ja nie wissen, was die Zukunft bringt." Sein politischer Weg sei jedoch vorerst abgeschlossen, und er wolle andere Möglichkeiten erkunden. "Es ist ein klarer Cut, ein Aufbruch in etwas Neues", so Habeck. Auf die Frage von Moderator Markus Lanz, ob dies ein Abschied für immer sei, antwortete der Ex-Vizekanzler ausweichend und betonte, dass Vieles möglich sei.
Ein Grund für Habecks Entscheidung war die gescheiterte Bundestagswahl 2025. Er erläuterte: "Wenn ich jetzt dableibe, werde ich jedes Mal in jedem Interview auf den Wahlkampf angesprochen werden, auf die Fehler des Wahlkampfs. Ich komme aus der Vergangenheit nicht raus." Habeck ist der Meinung, dass weder die Partei noch das Land davon profitieren würden, wenn er im Bundestag bliebe.
Markus Lanz bohrt weiter nach
Der Moderator stichelte: "Das klingt so, als hätten Sie einfach keinen Bock auf zweite Reihe. Zu wenig Macht, zu wenig Einfluss." Ein Vorwurf, den Robert Habeck nicht auf sich sitzen lassen wollte. "Das ist Quatsch", grummelte der Grünen-Politiker. Markus Lanz wollte sich jedoch nicht so leicht damit zufriedengeben und fragte weiter nach den konkreten Gründen für Habecks Entscheidung. Er merkte an, dass andere Politiker wie Olaf Scholz, Helmut Kohl und Armin Laschet auch nach verlorenen Wahlkämpfen im Bundestag geblieben seien. Doch Habeck beharrte darauf: "Ich kann das, was ich glaube, was im Moment die politische Debatte braucht, vielleicht bereichernd mit befeuern, indem ich einen anderen Weg gehe." Es bleibt abzuwarten, welchen Weg er nun einschlagen wird und welche Rolle er in der politischen Landschaft in Zukunft spielen wird.