Putins Kampfjets im Visier: Estland will neuen Marschflugkörper in der Ukraine „testen“
Ein Nato-Land will neue KI-Marschflugkörper an die Ukraine liefern. Die Waffe könnte die Raketen-Technologie revolutionieren.
Tallinn/Kiew - Estland will einen neuen KI-Marschflugkörper in der Ukraine testen. Das berichtet das ukrainische Nachrichtenportal Ukrainska Pravda.
Das estnische Rüstungsunternehmen Frankenburg Technologies stellt die neuartige Waffe her. CEO Kusti Salm sagte in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Estlands, dass die Tests im kommenden Jahr in der Ukraine starten werden.
Ukraine-Krieg: KI-Marschflugkörper als Revolution?
Die neue Waffe habe große Aufmerksamkeit erregt, sagte Salm und weiter: „Die Technologie ist vielversprechend und wir werden im neuen Jahr mit den Tests in der Ukraine beginnen.“

Laut eigener Webseite will das Rüstungsunternehmen die Lenkung von Raketen revolutionieren - mit einem auf künstlicher Intelligenz basierenden Situationsbewusstseinsprogramm. Für die Entwicklung der neuen Waffe holte Salm - der zuletzt als Sekretär im estnischen Verteidigungsministerium tätig war - vier Generäle der Special Forces in das Unternehmen, berichtete Bloomberg. Zu ihnen zählten Martin Herem, ehemaliger Chef der estnischen Streitkräfte, und Veiko-Vello Palm, estnischer Divisionskommandeur und ehemaliger Stabschef.
Ukraine könnte weitere neue Waffe gegen Russland einsetzen
Salm sagte nicht, wie viele Marschflugkörper in die Ukraine geschickt werden und wann genau die Waffen eintreffen sollen. Er thematisierte keine konkreten Verwendungszwecke. Dazu machte auch das ukrainische Militär bisher keine Angaben.
Zudem könnte die Ukraine im Kampf gegen Russland auf eine weitere neue Waffe setzen: Das Militär könnte ausgemusterte MiG-21-Kampfjets aus Kroatien zu Drohnen oder Marschflugkörpern umfunktionieren. Das berichtet Defense Express. Das Nato-Land an der Adriaküste stellt die MiG-21-Flieger außer Dienst. Auch die Sowjetunion baute die Flugzeuge in der Vergangenheit um.
Zuletzt hatte Estland seine Verbündeten gewarnt, dass Russland bei seiner Kursk-Gegenoffensive „aufs Ganze“ gehe. „Die Situation an der Front wird jetzt zunehmend ernster und die Gefechte auf dem Schlachtfeld werden immer schwieriger, insbesondere wegen der beginnenden Winterperiode“, erklärte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur. Immer wieder warnen die baltischen Staaten vor einer drohenden Eskalation des Ukraine-Krieges. (Jan Wendt)