Thomas Müllers Bayern-Abschiedstournee: „Spiel mit dem Feuer“

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Die letzte Reise von Thomas Müller mit dem FC Bayern soll erst im Klub-WM-Finale enden. Die Legende selbst ist optimistisch und freut sich auf „Fußballfeste“.

Orlando – Vor der Achtelfinal-Partie des FC Bayern gegen die brasilianische Spitzenmannschaft Flamengo aus Rio de Janeiro ist bei der Vereinslegende Thomas Müller zumindest nach außen kein Anzeichen von Nervosität oder Wehmut zu bemerken. Das Spiel könnte sein letztes für das Profiteam seines Herzensvereins sein. Wie immer scherzte er vor, während und nach dem Training - aktuell am ESPN Sports Complex in Orlando.

Typisch Müller: „Wenn es vorbei ist, ist es vorbei“

Der 35-Jährige beschäftigt sich noch nicht mit der Gesamtsituation. In seiner typischen Art: „Das ist mir wurscht“. Er wisse „ja schon länger“, dass es jederzeit vorbei sein könnte mit seiner aktiven Karriere beim Rekordmeister. „Das Spielen macht trotzdem Spaß, alles zu geben, macht Spaß“, so Müller. „Wenn es vorbei ist, ist es vorbei.“

Seine Mitspieler wirken dagegen um einiges wehmütiger. Wie der langjährige FCB- und Nationalelf-Kollege Leon Goretzka: „Mir ist das noch gar nicht so richtig bewusst, ich will da eigentlich nicht drüber nachdenken“. Sentimental könne man jedoch „noch früh genug“ werden, betont der 61-fache Nationalspieler: „Ich versuche einfach, alles so zu lassen, wie es immer ist. Das hat immer funktioniert und Spaß gemacht.“

Auf dem Weg zu Titel und Rekord: Jede Partie ein „Spiel mit dem Feuer“

Noch ist die FCB-Abschiedstournee von Thomas Müller nicht beendet – er hat in den USA gemeinsam mit „seinen“ Bayern eine große Mission, die gegen CR Flamengo endgültig in die heiße Phase geht. „Diese Win-or-go-home-Spiele sind immer kribbelig“, ein „Spiel mit dem Feuer“, blickt Müller auf das Kommende voraus. „Aber das macht ja den Reiz aus.“. Der Titel bei der Klub-WM wäre der 35. seiner Karriere, mit ihm würde er den gemeinsamen deutschen Rekord-Titelsammler Toni Kroos hinter sich lassen.

Thomas Müllers Jubelgeste nach dem FCB-Sieg über die Boca Juniors. Wunschtraum: Noch viermal bis zum WM-Titel.
Thomas Müllers Jubelgeste nach dem FCB-Sieg über die Boca Juniors. Wunschtraum: Noch viermal bis zum WM-Titel. © IMAGO/Marco Bader

Auf die zu erwartende „Top-Atmosphäre“ im Hard Rock Stadium von Miami, erneut mit Zehntausenden südamerikanischen Fans, freut sich der 35-Jährige: „Genau solche Fußballfeste wünschen wir uns doch“. Und erhält dafür beim Rekordmeister viel Zustimmung. Es sei, so Kapitän Manuel Neuer, „wieder ein Highlight-Spiel“. Die Bayern erwarte „ein intensives Spiel, mit Emotionen, wie wir sie in Miami schon mal erlebt haben“, ergänzt Sportdirektor Christoph Freund: „Aber ich glaube, sie sind fußballerisch nochmal klar besser.“

Bayern auf Flamengo gut vorbereitet

Nicht zuletzt Flamengos 3:1-Sieg im Gruppenspiel gegen den FC Chelsea hat bei den Münchnern die Sinne geschärft. Die Mannschaft aus Rio habe „in der Gruppenphase gezeigt, dass der brasilianische Fußball Qualität hat und die Europäer ärgern kann. Deswegen nehmen wir das keinesfalls auf die leichte Schulter.“

Sorgen müsse sich der FC Bayern jedoch keineswegs machen, auch nicht nach der ebenso unglücklichen wie unnötigen 0:1-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Benfica Lissabon. „Wir sind eine sehr homogene und gut funktionierende Mannschaft. Wir sind voll in der Spur“, zeigt sich Müller weiterhin optimistisch. „Ich bin überzeugt, dass wir noch einige Zeit hier sind.“

WM-Finale ein passender FCB-Abschied für Müller

Das Endspiel findet am 13. Juli im MetLife Stadium in East Rutherford statt. Übersteht Müller mit dem FC Bayern die erste KO-Runde gegen die technisch starken Brasilianer, könnten die nächsten Gegner CL-Sieger Paris St. Germain (Viertelfinale) und Rekord-Klub-WM-Sieger Real Madrid (Halbfinale) sein und im Finale Pep Guardiolas Manchester City warten. Eine „Weltmeister-würdige“ Aufgabe. Absolut passend für den Abschied einer Legende wie Thomas Müller.

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