Sofort ein Schmerzmittel bei Kopfschmerzen? Nehmen Sie es am ehesten nach der 10-20-Regel ein
Wer zu viele Schmerzmittel bei Kopfschmerzen einnimmt, kann diese sogar verschlimmern. Ein Allgemeinmediziner gibt wertvolle Tipps.
Es gibt eine Vielzahl von rezeptfreien Schmerzmitteln, von Ibuprofen bis Paracetamol, die in der Apotheke erhältlich sind und bei leichten bis mittelschweren Kopfschmerzen Linderung verschaffen können. Doch sollte man immer gleich eine Schmerztablette einnehmen? Zu häufiges Einnehmen kann die Beschwerden tatsächlich verstärken. Wenn Sie mehr als zehnmal im Monat unter Kopfschmerzen leiden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu ermitteln und eine geeignete Behandlung zu finden.
Kopfschmerzen behandeln: Was besagt die 10-20-Regel?
Ein zu häufiger Gebrauch von Schmerzmitteln kann negative Auswirkungen zeigen. „Der Kopfschmerz kann sich durch den Schmerzmittelgebrauch verselbstständigen. Mitunter tritt er häufiger auf, dauert länger und wird intensiver“, warnt der Allgemeinmediziner Dr. Oliver Emrich gegenüber der Apotheken Umschau. Um solche Effekte zu vermeiden, empfiehlt er eine spezielle Regel. „Schmerzspezialisten haben gute Erfahrungen mit der 10-20-Regel gemacht“.
Laut der 10-20-Regel sollten Schmerzmittel pro Monat nicht mehr als an zehn Tagen eingenommen werden – anschließend für mindestens zwanzig Tage lang pausieren. Die Anzahl der täglich eingenommenen Tabletten beziehungsweise die Dosierung spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle.
Schmerzmittel gegen Kopfschmerzen – was Sie für die Einnahme beachten sollten
Je nachdem, um welche Art und Intensität von Kopfschmerzen es sich handelt – von leichten oder mittelschweren Spannungskopfschmerzen bis hin zu Migräne mit Aura – können folgende vier Tipps für die Einnahme hilfreich sein:
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- Es ist ratsam, bei der Einnahme von Schmerzmitteln stets ein Glas Wasser zu trinken. Dies hilft dabei, die Tablette durch die Speiseröhre zu befördern und verhindert, dass sie stecken bleibt. Zudem kann die zusätzliche Flüssigkeit dazu beitragen, dass sich viele Medikamente besser auflösen, was sie magenfreundlicher macht und eine schnellere Aufnahme des Wirkstoffs ermöglicht.
- Die Einnahme von Aspirin kann bei manchen Menschen Magenreizungen verursachen, da es die Schleimhäute im Verdauungstrakt angreift. In diesem Fall ist es sinnvoller, auf ein alternatives Schmerzmittel, beispielsweise Ibuprofen, auszuweichen. Der Wirkstoff Ibuprofen hat noch den zusätzlichen Effekt, dass es entzündlich bedingte Schmerzen reduziert und entzündungshemmend wirkt.
- Wer zusätzlich andere Medikamente einnimmt, sollte darauf achten, dass die Wirkstoffe sich nicht gegenseitig beeinträchtigen. Bei Unsicherheiten hinsichtlich möglicher Wechselwirkungen ist es empfehlenswert, sich durch den behandelnden Arzt oder in der Apotheke beraten zu lassen.
- Ein Medikamentenplan kann dabei helfen, den Überblick über die Dosierung von Schmerzmitteln und zusätzlicher Medikamente und deren Einnahmezeiten zu behalten.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.