Panik an der Wall Street: Alarmbereitschaft ergreift auch die US-Börsen

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Angst vor weltweitem Börsencrash wächst. Grund ist die Angst vor einer US-Rezession. Folgt nach dem japanischen Rekord-Tiefflug auch die US-Börse? Dow Jones bricht um mehr als 1000 Punkte ein.

New York – Nach dem dramatischen Kurseinsturz an der japanischen Börse in Tokio am Montagmorgen, als der Nikkei um 12 Prozent fiel, setzen sich die Kursschwankungen auch weltweit fort. Auch der DAX gerät unter Druck. Treiber sind unter anderem die Verunsicherung zur Wirtschaftslage in den USA und auch Eskalationsängste im Nahen Osten. Vor allem die schlechten US-Arbeitsmarktdaten sorgen für weltweite Panik an den Börsen.

Die Eröffnung der US-Börsen wurde daher von Investoren mit großer Spannung erwartet. Nun wird deutlich, dass sich der Abwärtstrend fortsetzt: Der Dow Jones verlor zum Handelsbeginn mehr als 1000 Punkte.

Panik an der Wall Street: Auch US-Börsen reagieren auf weltweite Krisenstimmung

Mit dem Öffnen der US-Börsen wird deutlich, dass der Kurssturz weitergeht: Der Dow Jones startete am Montag (5. August) mit 2,7 Prozent im Minus – schon am Freitag hatte er rund 1,5 Prozent verloren. Auch die anderen US-Börsen verzeichneten starke Verluste: Der Nasdaq verlor vier Prozent, der S&P 500 3,2 Prozent.

Dies zeichnete sich bereits letzte Woche ab, da schwache US-Konjunkturdaten und ein Kurssturz bei Tech-Aktien die Märkte belastet hatten. Die Nasdaq-100-Futures – Finanzkontrakte, die auf die Kursbewegungen des Nasdaq-100-Index spekulieren – fielen zeitweise um 6,5 Prozent und näherten sich damit dem ‚Limit Down‘, dem maximal zulässigen Rückgang eines Futures oder Aktie an einem Handelstag.

Panik an der Börse: Warren Buffetts Firma verkaufte Apple-Aktien um 80 Milliarden US-Dollar

Die Kursverluste sind bei Tech-Aktien wie Nvidia, Meta und Apple besonders stark. Erst am Samstag wurde außerdem bekannt, dass Warren Buffetts Firma Berkshire Hathaway die Hälfte ihrer Apple-Aktien verkaufte – um rund 80 Milliarden US-Dollar. Das geht aus den Quartalszahlen des Konzerns hervor, die am Wochenende veröffentlicht wurden. Die Barbestände von Berkshire Hathaway steigen an, aktuell liegen sie bei 253 Milliarden Euro. Laut Spiegel bleibt Apple jedoch auch in Zukunft das größte Aktieninvestment von Berkshire.

Den Grund für den Crash sehen Börsianer in der schwächelnden US-Wirtschaft, vor allem da auch die Arbeitsmarktzahlen im Juli schwächer ausgefallen waren als erwartet. Die Sorge kam auf, dass die Federal Reserve bei Zinssenkungen zu zögerlich reagierte. Anleger investierten daher lieber in den sichereren Anleihemarkt, wobei die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr fielen. Die Ökonomen bei der US-Investmentbank Goldman Sachs haben überdies die Wahrscheinlichkeit für eine US-Rezession für die kommenden zwölf Monate auf 25 Prozent angehoben, schreibt etwa die Tagesschau.

Wirtschaftskrise nach Börsen-Crash? Europa in „schlechterer Lage als die USA“

Clemens Fuest, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo), sieht die aktuellen Entwicklungen weniger drastisch: Schwankungen an den Börsen liegen in der Natur der Sache, berichtet das Handelsblatt. „Dass es nach der positiven Entwicklung an den Aktienbörsen zwischenzeitlich zu Korrekturen kommt, ist unvermeidlich und letztlich eher stabilisierend“. Er macht darauf aufmerksam, dass Europa grundsätzlich „in einer schlechteren Lage als die USA“ sei, etwa auch wegen des Ukrainekrieges. Überdies sei Europa deutlich abhängiger von vom Außenhandel als die USA und China.

Der Börsenabsturz hat auch andere Märkte getroffen: So sind auch die Kurse von Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen stark gefallen. Bitcoin, die älteste und bekannteste digitale Währung, hat den schwersten Einbruch seit mehr als zwei Jahren erlebt

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