Vier Zweier, einer bekommt sogar die 1: Fast-Meister-Noten gegen Mainz
Der FC Bayern wollte gegen den 1. FSV Mainz Meister werden. Gelang es? Noten und Einzelkritik zum Auftritt der FCB-Stars.
München – Meisterschaft am 30. Spieltag?
Aus Sicht des FC Bayern: Leider nein! Allerdings lag es nicht am Rekordmeister, sondern an Bayer Leverkusen, das sein Spiel gegen den FCA gewann. Die Münchner siegten gegen Mainz 05 verdient mit 3:0 (2:0) und müssen die Party aber mindestens um eine Woche verschieben.
Noten und Einzelkritik zum Spiel des FC Bayern.

Jonas Urbig
Typisch neuersk agierte Urbig mit dem Ball am Fuß risikoreich, aber stets mit einer Ruhe, die absolut bemerkenswert ist. Hielt in der 56. Minute überragend gegen Amiri und reagierte unkonventionell eine Minute später. So kann sich Manuel Neuer entspannt auskurieren. Note: 2
Konrad Laimer
Machte auf rechts ordentlich Dampf, marschierte die Linie rauf und runter und bereitete die ersten beiden Treffer vor. Rückte im zweiten Durchgang auf die linke Seite, wo er nicht mehr ganz so stark war. Laimer zeigte aber insgesamt eine sehr ansprechende Leistung. Note: 2
Eric Dier
Wie immer: Unaufgeregt und ohne große Fehler. Dier erledigte seinen Job sehr souverän. Köpfte dann kurz vor Schluss zum 3:0 ein (84.). Wann gibt‘s denn eigentlich einen neuen Vertrag? Note: 2
Minjae Kim
Der Südkoreaner startete gegen Mainz wieder – trotz der anhaltenden Probleme mit der Achillessehne. Dieses Mal ohne Fehl und Tadel, wurde Kim dann nach der Pause geschont. Note: 3 (ab 46. Sacha Boey: Der Franzose bekommt in den vergangenen Wochen auffällig viel Spielzeit. Gegen Mainz dieses Mal ohne große Fehler. Note: 3)
Josip Stanisic
Startete wieder auf der eher ungeliebten linken Seite. Stanisic hatte Glück, dass nach seinem Patzer Burkardt bei der ersten Mainzer Großchance im Abseits stand. Und Pech, dass er in der 13. Minute nur Außennetz traf. Nach der Pause dann in der Innenverteidigung. Bekam dort kurz vor Schluss nach einem Zweikampf gegen Burkardt Szenenapplaus. Note: 3
Joshua Kimmich
War wie gewohnt der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld. Holte sich die Bälle ab, verteilte sie – aber blieb dabei deutlich unauffälliger als in manch anderen Partien. Ging im Aufbauspiel mehrmals hohes Risiko ein, blieb dabei aber fehlerfrei. Note: 3
Aleksandar Pavlović
Stand schon vergangene Woche in Heidenheim in der Startelf – und bekam auch diesmal den Vorzug vor dem angeschlagenen Leon Goretzka. Hatte von Beginn an Zug nach vorne, aber keine tragende Rolle. Kommt noch nicht an die Spielanteile heran, die er vor seiner langen Erkrankung hatte. Trieb den Ball aber oft nach Ballgewinn nach vorne und leitete so einige Konter ein. Note: 3 (ab 84. Leon Goretzka: o.B.)
Michael Olise
Die ersten Angriffsversuche gingen über seine Seite, durch aber kam er zunächst nicht. Fast sah es so aus, als stehle ihm Leroy Sané diesmal die Show – dann aber schlug auch er zu. Nach Laimer-Zuspiel zog er in bester Arjen-Robben-Manier in die Mitte, wartete auf die Reaktion des Verteidigers und schoss den Ball durch dessen Beine ins kurze Eck. Das 2:0 kurz vor der Pause war sein neunter Bundesliga-Treffer. Hatte Pech, dass kein Assist dazu kam: Sané scheiterte nach Vorarbeit des auffälligsten Bayern-Spielers freistehend (62.). Die Ecke zum 3:0 kam auch von ihm. Note: 1

Serge Gnabry
Spielte anstelle des unter der Woche erkrankten Thomas Müller – dem 75.000 Zuschauer seinen 500. Bundesliga-Einsatz schon ab der ersten Minute vergönnt hätten. Hatte auf der Zehn viele Freiräume, wusste sie aber nicht wirklich zu nutzen. Allerdings bekam er einen halben Assist zum 1:0, weil er vor dem Abschluss von Sané rechtzeitig das Bein hob. Note: 3 (ab 72. Kingsley Coman o.B.)
Leroy Sané
Arbeitete sich ins Spiel, das zunächst eher über die rechte Seite angetrieben wurde. Die erste Großchance ging so auf sein Konto. Gegen gleich drei Mainzer setzte Sané sich durch, schloss dann aber zu zentral ab (11.). Besser gelang es in der 27. Minute: Sané schaltete nach einem Angriff am schnellsten und traf aus dem Getümmel überlegt zur verdienten Führung – diesmal ins Eck. Der zehnte Saisontreffer, sein persönlicher Bestwert in der Bundesliga. Warum es noch nie mehr wurden, sah man in der 62. Minute, als er frei aufs Tor laufend nur den Pfosten traf. Ein weiterer Gewaltschuss traf erneut nur das Aluminium (80.). Note: 2 (ab 84. Thomas Müller: Der 500-Spiele-Mann – o.B.)
Harry Kane
Während die Männer hinter ihm wirbelten, fiel der Engländer kaum auf. Anders als zuletzt ließ er sich diesmal nicht allzu oft weit zurückfallen, um Chancen selbst einzuleiten. Dafür holte er sich früh Gelb und schimpfte zurecht: Kommende Woche muss er beim Meister-Stück (?) in Leipzig zusehen. Nicht sein Spiel. Note: 4
Aus der Allianz Arena berichten Hanna Raif, Florian Schimak und Vinzent Tschirpke