Vertrag mit Kirche endlich fix: Planung von Kindergartenanbau in Fischbachau läuft weiter

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. Fischbachau

Kommentare

Wird um einen Anbau erweitert: der katholische Kindergarten St. Martin in Fischbachau. © Archiv Thomas Plettenberg

Das Warten hat endlich ein Ende: Die Kirche hat dem Erbbauvertrag zur Erweiterung des katholischen Kindergartens in Fischbachau zugestimmt. Die Gemeinde drückt nun weiter aufs Gas.

Fischbachau – „Himmel und Hölle“ habe Hans Grasser in Bewegung gesetzt, berichtet Fischbachaus Gemeindegeschäftsleiter Felix Stahl mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Erleichterung. Nur, um die „Hölle“ eilig wieder zu streichen. Irgendwie nicht so passend, wenn man bedenkt, dass besagter Hans Grasser als Leiter des katholischen Kita-Verbunds Schlierach-Leitzachtal sich bei seinem Einsatz für die Erweiterung des katholischen Kindergartens St. Martin in Fischbachau wohl ausschließlich am himmlischen Beistand orientiert haben dürfte. So sei es Grasser tatsächlich gelungen, eine Sondersitzung mit dem Kardinal zum seit Monaten im Vorbereitungsstadium befindlichen Erbbauvertrag zwischen Kirche und Gemeinde anzuberaumen. Und die habe dann zum ersehnten Durchbruch geführt. Anfang Oktober hätten Bürgermeister Stefan Deingruber und Pfarrer Josef Spitzhirn ihre Unterschriften unter Vertrag und Betriebsträgervereinbarung gesetzt. Damit sei der Weg frei für die nächsten Schritte zum angesichts des Betreuungsplatzmangels dringend benötigten Anbau, teilt Stahl erfreut mit.

Wie berichtet, fehlten in Fischbachau zum Start des neuen Kita-Jahres im September rund 50 Plätze. Wie Stahl auf Nachfrage mitteilt, wurden immerhin einige Eltern in den Nachbargemeinden Schliersee-Neuhaus und Bad Feilnbach noch fündig. Echte Entlastung werde aber erst der Anbau mit begrüntem Flachdach ans Kinderschloss bringen, wo zwölf zusätzliche Krippen- und 18 kombinierte Hort- und Kindergartenplätze entstehen sollen. Perspektivisch gesehen sogar ein erster Schritt, den ab 2026 geltenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zu erfüllen.

Vorher sei mit einer Fertigstellung aber auch nicht zu rechnen, muss der Geschäftsleiter einräumen. Und das, obwohl die Gemeinde weiter ordentlich aufs Tempo drückt. So habe man nach der Genehmigung des Förderbescheids durch die Regierung von Oberbayern die Objektplanung bereits über den Zweckverband Kommunale Dienste Oberland ausgeschrieben und könne in der Gemeinderatssitzung am 22. Oktober gleich den Auftrag vergeben. Erfreulicherweise habe mit dem Büro von Ludwig Hohenreiter der Architekt das wirtschaftlichste Angebot abgegeben, der auch schon die mittlerweile vom Jugendamt genehmigte Vorplanung erstellt habe. „Das garantiert uns eine nahtlose Fortsetzung“, erklärt Stahl. Parallel seien dann noch die Fachplanungsleistungen zu vergeben, die etwa Boden- und Brandschutzgutachten beinhalten. Teil der Überlegungen sei ferner, die alte Ölheizung im Kinderschloss durch einen Anschluss an die in unmittelbarer Nachbarschaft verlaufende Nahwärmeleitung stillzulegen.

Zumindest die baulichen Angelegenheiten scheinen damit nun auf einem guten Weg. Dass die Räume alleine nicht ausreichen, um Betreuungsplätze zu schaffen, ist in Zeiten des Personalmangels in Kitas hinreichend bekannt. Im Kinderschloss sollte sich da laut Aussage von Verbundsleiter Grasser kein Problem auftun, teilt Stahl erfreut mit. „Der Aufbau mit Ausbildung läuft bereits.“ Zudem sei der Kindergarten St. Martin – nicht zuletzt dank seiner Leiterin Monika Höfer – auch ein beliebter Arbeitsplatz.

Den Arbeitsplatz der Gemeindeverwaltung im ehemaligen Kloster nutzt derweil einmal pro Woche auch eine von betreuungsplatzlosen Eltern auf die Füße gestellte Kleinkindgruppe. Jeden Montag würde sich diese in einem Besprechungsraum des Rathauses treffen, teilt Stahl mit. Die Gemeinde stelle Raum und Toiletten dazu gern kostenlos zur Verfügung. Und nehme auch gern hin, wenn es durch die kleinen Gäste da mal etwas lauter werde.

Auch interessant

Kommentare