Isny: Polizei nimmt mutmaßlichen IS-Kämpfer fest

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Einsatz für Beamte des Polizeipräsidiums Ravensburg: Am Dienstag wurde in Isny ein mutmaßlicher IS-Kämpfer festgenommen. © Symbolfoto: Panthermedia

Er soll für die Terrormiliz Islamischer Staat gekämpft und als rechte Hand von IS-Führern in Syrien gewirkt haben: Am Dienstag nahm die Polizei in Isny einen mutmaßlichen IS-Kämpfer fest.

Die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart hat am Dienstag, 2. April, einen 35-jährigen syrischen Staatsangehörigen in Isny im Allgäu festnehmen lassen. Das teilt die Behörde heute mit. Grund war ein Haftbefehl des Oberlandesgerichts Stuttgart.

Der 35-jährige Beschuldigte sei dringend verdächtig, von Mitte 2012 bis Mitte 2015 in Syrien als Mitglied der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat (IS)“ gekämpft und sich an einer ebenfalls radikal-islamistisch ausgerichteten mutmaßlichen Terrororganisation namens „Katibat Abu Bakr al-Siddiq“ beteiligt zu haben.

Der Mann wurde gestern dem Ermittlungsrichter des Oberlandesgerichts Stuttgart vorgeführt, der Untersuchungshaft angeordnet hat. Dem Beschuldigten wird nach derzeitigem Ermittlungsstand vorgeworfen, als Kämpfer einer terroristischen Vereinigung an vier Gefechten um den Militärflughafen von Deir Ezzor teilgenommen zu haben.

Mutmaßliches Mitglied der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat (IS)“ in Isny festgenommen

Außerdem soll er als „rechte Hand“ des Anführers der „Katibat Abu Bakr al-Siddiq“ agiert haben. Nach der Machtübernahme durch den IS in der syrischen Provinz Deir Ezzor im Juni 2014 soll sich der Beschuldigte dieser Vereinigung angeschlossen und erneut „rechte Hand“ des örtlichen IS-Verantwortlichen gewesen sein.

In dieser Funktion habe er unter anderem für die Freilassung eines Gefangenen des IS ein Lösegeld gefordert und Brennstoff an die Bevölkerung verkauft und damit zur Finanzierung des IS beigetragen. Schließlich besteht der Verdacht, dass sich der Beschuldigte von Mitte 2015 bis Ende 2016 weitere eineinhalb Jahre in der Gegend von Aleppo als Kämpfer und bei der Verteilung von Kriegsbeute mitgliedschaftlich für den IS betätigt hat.

Der Beschuldigte floh Ende 2016 aus Syrien nach Deutschland, wo er sich seit Ende 2022 aufhält. Anhaltspunkte für die Planung von Straftaten in Deutschland durch den Beschuldigten bestehen nicht, so die Generalstaatsanwaltschaft.

Bei dem Ermittlungsverfahren handelt es sich um das erste in Deutschland, in dem ein Mitglied der „Katibat Abu Bakr al-Siddiq“ festgenommen wurde. Diese kämpfte von Mitte 2012 bis Mitte 2014 in der syrischen Provinz Deir Ezzor gemeinsam mit anderen Gruppierungen gegen reguläre syrische Truppen und soll sich hierbei auch terroristischer Methoden bedient haben, so die Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft.

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