ARD-Legende hört als TV-Kommentator auf – Finaler Einsatz endete besonders bitter
Gerd Gottlob beendet seine Kommentatoren-Karriere in der ARD – nach einem bitteren Finale. Dem NDR bleibt er dennoch weiterhin erhalten.
Hamburg – Nach 27 Jahren ist Schluss: Gerd Gottlob gibt das Kommentieren auf. Der langjährige Kommentator von Fußball-Länderspielen in der ARD beendet seine Reporter-Karriere. Seine unverkennbare Stimme wird bei den DFB-Partien nicht mehr live im TV zu hören sein.
Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte Gottlob sein Kommentatoren-Karriereende: „Ich habe mich schon länger mit dem Gedanken beschäftigt, als Kommentator den richtigen Zeitpunkt zu finden, an dem ich sagen kann: Das war wunderbar und jetzt ist es auch gut“, sagte der 59-Jährige. Mehr als 100 Spiele hatte er live kommentiert, begleitet, analysiert.
Gerd Gottlob hört als TV-Kommentator auf – Finaler ARD-Einsatz endete besonders bitter
Sein erstes Länderspiel kommentierte Gottlob 1997 bei der U16-Europameisterschaft. Später rückte er in der ARD für Gerd Rubenbauer nach. Es folgte eine lange Karriere, seit 2006 war Gottlob bei fünf Weltmeisterschaften tätig. In seiner Historie von Einsätzen finden sich auch einige absolute Highlight-Partien, wie etwa das Endspiel der EM 2016 zwischen Frankreich und Portugal, das erst in der Verlängerung zugunsten der Portugiesen entschieden wurde.

Ausgerechnet Gottlobs letztes Spiel als Kommentator ist allerdings ein besonders Bitteres. Seinen finalen Kommentatoren-Einsatz hatte er beim Viertelfinale der diesjährigen Fußball-EM in Deutschland, als Spanien die deutsche Mannschaft aus dem Turnier warf – und kurz darauf die gesamte Fußball-Welt über einen nicht gegebenen Handelfmeter diskutierte. Es sei trotzdem ein „spektakulärer Abschluss“ gewesen, sagte Gottlob über die Partie. „Ich bin dankbar für die tolle Zeit und die Chance, die ich von der ARD bekommen habe.“
ARD-Urgestein Gottlob kommentiert nicht mehr – dem NDR bleibt er weiterhin erhalten
Auch seine Laufbahn als Reporter der Bundesliga, über die er 21 Jahre berichtet hat, wird er beenden. Ganz aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verschwinden wird der aus schleswig-holsteinischen Reinbek, nicht weit entfernt von Hamburg, stammende Gottlob allerdings nicht. Er arbeitet weiter als Sportchef des NDR. Derzeit ist er als Teamchef der ARD bei Olympia 2024 in Paris tätig.
Trauer herrscht derweil im Norden um eine Radio-Legende, die den Hamburger Rundfunk über Jahrzehnte prägte.