Arthritis und Nierenkrankheiten durch Abnehmspritze? Studie enthüllt neue Nebenwirkungen von Ozempic
Ozempic wird zur Behandlung von Diabetes Typ 2 und Übergewicht eingesetzt. Eine aktuelle Studie zeigt nun sowohl neue positive als auch negative Auswirkungen.
Ozempic, ein sogenannter GLP-1-Rezeptor-Agonist, ist in erster Linie wegen seiner appetitdämpfenden Wirkung bekannt geworden. Ursprünglich wurde das Medikament aber zur Behandlung von Diabetes Typ 2 entwickelt. Als Abnehmspritze kann es auch bei starkem Übergewicht von Ärzten verschrieben worden. Doch viele verabreichen sich die Spritzen auch ohne ärztliche Empfehlung. Und das nicht ohne Grund: Ohne großen Verzicht lässt sich mithilfe von Ozempic in kürzester Zeit das eigene Wunschgewicht erreichen. Doch wie jedes verschreibungspflichtige Medikament birgt auch Ozempic Nebenwirkungen. Eine neue Nutzen-Risiken-Studie zeigt neue mögliche Folgen für die Gesundheit.
Ozempic-Therapie: Häufiger Arthritis, seltener Herz-Kreislauf-Krankheiten

Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen der GLP-1-RA-Therapie untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass das Risiko für 42 Gesundheitsprobleme, darunter Suchtprobleme mit Alkohol oder Cannabis, psychotische Störungen, Demenz, Infektionskrankheiten, Atemwegskrankheiten wie Bronchitis bis COPD und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, gesenkt wurden. Gleichzeitig stieg jedoch das Risiko für 19 andere Beschwerden, wie Magen-Darm-Probleme, Gelenkentzündungen (Arthritis), Schlafstörungen und niedrigen Blutdruck. Außerdem müsse das erhöhte Risiko für Nierensteine und Nierenentzündungen in Zukunft im Rahmen der ärztlichen Behandlung genau beobachtet werden, wie Bianca-Karla Itariu von der Medizinischen Universität Wien im Interview mit profil.at hervorhebt.
Ziyad Al-Aly von der Washington University in St. Louis betont als Hauptautor der Studie die Notwendigkeit einer systematischen Analyse der Medikamente: „Angesichts der Neuheit der Medikamente und ihrer in die Höhe schießenden Popularität ist es wichtig, die Auswirkungen auf alle Körpersysteme systematisch zu analysieren, um zu verstehen, was sie tun und was nicht.“ Wie Mediziner Präparate wie Ozempic einstufen, ist individuell verschieden. Adipositas-Expertin Bianca Itariu gibt sich im Profil-Interview sicher: „Adipositas und Diabetes unbehandelt zu lassen, ist viel gefährlicher als die Nebenwirkungen (Ergänzung der Redaktion: der Spritze)“.
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Neuartige Therapien regelmäßig auf den Prüfstand stellen
Die medizinische Überwachung bei der Verwendung von Abnehmspritzen ist unerlässlich. Es ist wichtig, mögliche Langzeitfolgen im Auge zu behalten, auch wenn die Wahrscheinlichkeit für schwerwiegende Langzeitfolgen aktuell als gering eingeschätzt wird. Die Studie zeigt, dass Forschung und Medizin nicht aufhören dürfen, die Sicherheit relativ neuartiger Behandlungsmethoden immer wieder auf den Prüfstand zu stellen.