Meteorologe warnt vor brandgefährlicher Wetterlage: „Regensummen wie bei der Ahrtalflut“
Die Hitze in Deutschland könnte sich mit teils extremen Unwetter entladen. Es besteht die Gefahr einer sehr brisanten Wetterlage mit enormen Regenfällen.
München – Der Osten steckt mitten in einer großen Hitzewelle. Noch nie ist es in den ostdeutschen Regionen im September so heiß gewesen wie in diesem Jahr. Regional sind zum Teil 90 Jahre alte Temperaturrekorde gebrochen worden. Die Spitzenwerte liegen in Brandenburg bei rund 36 Grad und das im September. Die Hitze wird dem Osten bis nächste Woche erhalten bleiben. Doch dann wird die Wetterlage gefährlich. „Die neusten Modellberechnungen deuten darauf hin, dass ab Sonntag (8. September) im Westen zwischen der trockenheißen und schwülwarmen Luft mit extremen Niederschlägen zu rechnen ist“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net in seinem neusten Wettervideo.

Wetter-Absturz in Deutschland: Erwartete Regensummen erinnern an Mengen der Ahrtal-Flut
München – In der Summen könnten in der Grenzregion zwischen Deutschland, Frankreich und Benelux von Sonntag bis Dienstag rund 200 bis 300 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel kommen. „Diese Regensummen erinnern an die sintflutartigen Regenfälle, die 2021 zur Ahrtalflut geführt haben“ so Wetterexperte Jung. Noch ist es allerdings ein erster grober Wetter-Trend. Allerdings deuten neben dem europäischen Wettermodell ECMWF, auch das US-Wettermodell GFS und das deutsche Wettermodell ICON recht hohe Regensummen an. GFS und ICON rechnen binnen 48 bis 72 Stunden mit 100 bis 130 Liter Regen.
Was sind ECMWF und GFS?
Das ECMWF (European Centre for Medium-Range Weather Forecasts) und das GFS (Global Forecast System) sind zwei der wichtigsten Wettervorhersagemodelle. ECMWF wird von einem europäischen Zentrum betrieben und gilt als sehr präzise, insbesondere bei mittelfristigen Vorhersagen (bis zu 10 Tage). GFS wird vom US-amerikanischen Wetterdienst entwickelt und aktualisiert häufiger, liefert globale Vorhersagen, die bis zu 16 Tage reichen. Beide Modelle verwenden mathematische Berechnungen und Wetterdaten zur Vorhersage.
So gut sind Wettervorhersagen
Wettervorhersagen für die kommenden Tage sind meist zuverlässig, wobei die Genauigkeit mit der Vorhersagedauer abnimmt. Für 1-3 Tage liegt die Trefferwahrscheinlichkeit bei etwa 80-90 Prozent. Zwischen 4 und 7 Tagen nimmt die Genauigkeit auf etwa 70-80 Prozent ab. Ab 7 Tagen sinkt sie weiter, wobei langfristige Vorhersagen oft nur grobe Trends zeigen. Die Genauigkeit hängt von Faktoren wie Modellqualität, Wetterlage und Datenmenge ab, wobei stabile Wetterlagen besser vorhergesagt werden können als wechselhafte.
Wetterlage in Deutschland ist brisant
Es gilt daher, die Wetter-Entwicklung zu beobachten. Die Ausgangswetterlage ist brisant. Zwischen trockener Hitze im Osten und feuchtwarmen Luftmassen im Westen könnte sich ein Unwettertief ausbilden und stationär über mehrere Stunden verweilen. Der aktuelle Trend ist als Aufruf zur Wachsamkeit zu verstehen. Die Prognosen werden sich in den nächsten 48 bis 72 Stunden konkretisieren.