Freibad-Imbiss zieht nach Chaos Reißleine: „Kunstwerk“ wird wegen „Respektlosigkeit“ tagelang ausgestellt

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Ein Freibad-Imbiss verhängt ein auf den ersten Blick absurdes Verbot, doch beim näheren Betrachten können es einige nachvollziehen.

Hollmarksee – Nach jahrelangen Problemen mit achtlos weggeworfenen Pistazienschalen hat der Imbiss am Hollmarksee in Schleswig-Holstein drastische Konsequenzen gezogen. Ein generelles Pistazien-Verbot auf dem gesamten Freibadgelände soll künftig für Ordnung sorgen. Merkur.de berichtete die letzten Wochen immer wieder über Freibad-Situationen, wie beispielsweise eines Speisezettels oder einem Einbruch im Kiosk.

Freibad-Betreiber ziehen nach drei Jahren die Reißleine

Die Betreiber des „Imbiss am Hollmarksee“ machten ihrer Frustration in einem emotionalen Social-Media-Post Luft. „Heute müssen wir mal ein bisschen Dampf ablassen“, schreiben sie und begründen ihre Entscheidung mit anhaltenden Problemen: „Wir puhlen nun schon seit drei Jahren immer wieder Berge von Pistazienschalen vom Rasen.“

Die weggeworfenen Schalen stellen nicht nur ein optisches Problem dar, sondern bergen auch Verletzungsgefahren. „Kinder rennen hier barfuß über den Rasen und es tut verdammt weh dabei in diese Schalen zu treten“, erklären die Imbiss-Betreiber. Zusätzlich sei es „ziemlich mühselig, die Schalen einzeln aus dem Gras zu klauben.“ Es ist nicht das erste Freibad, das in diesem Sommer die Maßnahmen verschärft.

Offizielles Schild im Freibad verkündet sofortiges Verbot

Ein weißes Schild am Freibad macht das Verbot nun offiziell: „Aufgrund wiederholter, mutwilliger Verschmutzung der Rasenfläche ist das Mitbringen sowie der Verzehr von Pistazien auf dem Gelände ab sofort verboten.“

Besonders kreativ gingen die Freibad-Betreiber mit den Schalenresten um: Sie verwandelten das Ärgernis kurzerhand in eine öffentliche Installation. „Wer sich den Stein des Anstoßes nochmal ansehen möchte, kann dies übrigens gerne tun. Das Kunstwerk wird noch für die nächsten Tage auf dem Rasen hinter der DLRG-Hütte für die Öffentlichkeit zugänglich sein, bevor wir die Installation abräumen“, schreiben sie mit ironischem Unterton.

Betreiber zeigen sich kompromissbereit – unter Bedingungen

Trotz der drastischen Maßnahme zeigen sich die Betreiber grundsätzlich kompromissbereit. „Es wäre ja echt okay gewesen, wenn man die Schalen in ein Gefäß, statt in die Umgebung schmeißt“, erklären sie einer Kommentatorin. Die Imbiss-Betreiber bestätigten, bereits Behälter zum Sammeln der Schalen angeboten zu haben – offenbar ohne Erfolg. In einem anderen Freibad gibt es stringente Bekleidungsregeln.

Beim Thema Überwachung sind die Betreiber zwiegespalten: „Eigentlich sind wir strikt gegen das Petzen, sollte aber in Zukunft jemand beobachten, wie jemand Pistazienschalen achtlos ins Gras wirft, meldet euch bitte bei uns, damit wir denjenigen darauf ansprechen können.“ Nach drei Jahren Geduld und vergeblichen Appellen war „Reden hat nichts genützt“ – nun gilt das Verbot. (ank)

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