Leasing statt Kauf: Landkreis wird Corona-Luftreiniger leicht wieder los - billig war es dennoch nicht
Um die Schulen während der Pandemie sicher zu machen, wurden Luftreiniger eingesetzt. Der Landkreis entschied sich für das Leasing der Geräte, eine Entscheidung, die sich nun als finanziell klug erweist. Andere Regionen, die gekauft haben, bleiben auf den Kosten sitzen.
Landkreis - Die Pandemiejahre waren belastend – nicht nur, aber im Besonderen auch für Schulkinder. Um nach Monaten ohne Unterricht die Schulen wieder öffnen zu können und dabei die Ansteckungsgefahr zu minimieren, mussten die Klassenzimmer quasi permanent gelüftet werden – sommers wie winters. Doch das eigentlich empfohlene Querlüften war nur in den wenigsten Klassenzimmern möglich. Rufe nach mobilen Luftreinigern wurden laut.
660 Luftreiniger in den Gymnasien, Realschulen und Förderzentren
Auch der Landkreis hat damals für die Schulen in seiner Trägerschaft Raumluftreiniger bereitgestellt. Die Geräte seien zwischen März und Oktober 2021 jeweils für 36 Monate geleast worden, teilt das Landratsamt auf Nachfrage mit. Insgesamt seien die je vier Gymnasien und Realschulen sowie zwei Sonderpädagogischen Förderzentren mit insgesamt 660 Luftreinigern ausgestattet worden.
Die Geräte mit einer angegebenen Luftumwälzung von maximal 360 Kubikmeter pro Stunde wurden Klassenraum für Klassenraum sukzessive installiert. Das Leasing kostete knapp 442 000 Euro. Die Hälfte davon, genauer 220 804 Euro, zahlte der Landkreis aus eigener Tasche, die zweite Hälfte schoss der Freistaat Bayern hinzu. Maximal wurden je Klassenzimmer Fördermittel in Höhe von 1750 Euro gewährt.
Leasing kommt günstiger als Kauf
Die Entscheidung des Landkreises, die Luftfilter nur zu leasen und nicht zu kaufen, erweist sich im Nachhinein als weise. Nun können die Geräte nach Ablauf der Frist unkompliziert zurückgegeben werden. Andere Landkreise und Gemeinden in der Region haben deutlich mehr Geld ausgegeben und bleiben nach der Pandemie auf den Luftreinigern sitzen. Der Landkreis Weilheim-Schongau beispielsweise ist im Besitz von 263 Geräten, für die er vor drei Jahren mehr als das Doppelte von dem berappen musste, was Ebersberg für die 660 Leasing-Geräte zahlte.
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Voraussetzung für die staatliche Förderung war damals, dass die Geräte mindestens drei Jahre in Betrieb sind. Die Schulen hätten die Luftreiniger also bis vor kurzem noch regelmäßig nutzen müssen. Doch ob sie tatsächlich auch nach dem Abebben der Pandemie immer noch eingeschaltet wurden, bleibt dahingestellt. Zumal die Luftreiniger einen Geräuschpegel verursachen, der nicht von jedem Lehrer toleriert wurde. „Für Kontrollen fehlt das Personal“, heißt es dazu aus dem Landratsamt.